Köln. . Eishockey-Trainer Niklas Sundblad setzt im Kader der Kölner Haie auf sechs Landsleute. Die schwedische Fraktion feiert einen Topstart in die Saison.
Blau-Gelb sind die neuen Alternativ-Trikots der Kölner Haie. Traditionell und von den Fans gewählt. Das erste Haie-Logo war in diesen Farben gehalten. Ein Blick auf den Kader der Kölner, mit dem sie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) antreten, lässt aber auch eine andere Interpretation zu: Schweden-Power regiert in der Domstadt.
Johannes Salmonsson ist einer von vier neuen schwedischen Puck-Künstlern, die für Köln auf Torejagd gehen und die Haie zurück in die Playoffs schießen sollen. „Niklas wollte mich unbedingt“, sagt Salmonsson. Niklas, das ist Niklas Sundblad, Cheftrainer der Kölner. Und natürlich auch Schwede. Genau wie Co-Trainer Petri Liitmainen und Torwarttrainer Jonas Forsberg. Das intensive Werben von Sundblad war für Salmonsson der Hauptgrund, sich gegen das Geld zu entscheiden und der heimischen Liga den Rücken zu kehren. In der DEL wird gut bezahlt, bei weitem aber nicht so ausgiebig wie in Nordeuropa.
Schnelligkeit als Stärke
Salmonsson ist schnell auf dem Eis. Seine Spritzigkeit und sein Antritt sollen die Kölner Offensive beflügeln. Die Teamkollegen haben auf Anhieb einen guten Eindruck von dem neuen Mann gewonnen. Nach Salmonssons Stärken befragt, ist sich Haie-Kapitän Moritz Müller sicher: „Tischtennisspielen gehört nicht dazu, aber er zählt läuferisch zu den besten fünf Prozent der Liga.“ Das soll Salmonsson auch im Spielsystem der Domstäder unter Beweis stellen.
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Dieses System ist natürlich schwedisch angehaucht. Denn auf jeder Position haben die Haie mindestens einen Schweden im Angebot. Gustaf Wesslau hütet das Tor, Fredrik Eriksson steht in der Verteidigung auf dem Eis, und neben Johannes Salmonsson sollen Andreas Falk, Per Aslund und Dragan Umicevic für Tore sorgen. Verglichen mit anderen DEL-Teams spielen die Haie entsprechend anders, sie sind vor allem auf das Halten des Pucks aus. „Viele andere Teams sind nordamerikanisch geprägt, da geht es rauf und runter. Wir spielen eher den abwartenden schwedischen Stil“, erzählt Moritz Müller.
Die Meisterschaft ist das Ziel
Johannes Salmonsson kommt das natürlich entgegen. Er fühlt sich wohl in seinem neuen Team und auch in der neuen Stadt. „Ich habe mir schon einiges angeschaut und muss sagen, dass Köln toll ist. Hier passiert immer etwas“, sagt der Stürmer, der zuletzt zehn Jahre in der schwedischen Liga spielte.
Dass er mit seinem neuen Verein große Ziele hat, daraus macht Salmonsson keinen Hehl: „Ich bin hier, um mit dem Team die Meisterschaft zu gewinnen.“ Die Kölner hatten ihr Potenzial bereits in der Vorbereitung angedeutet. Sie gewannen die ersten sechs Testspiele, lediglich die Generalprobe gegen die Krefelder Pinguine ging mit 2:6 verloren. Zum Saisonauftakt bezwangen sie aber dann in heimischer Halle den Titelaspiranten EHC Red Bull München mit 3:2 nach Penaltyschießen. Und auch das zweite Spiel der Saison gewann das Team von Niklas Sundblad. Bei den Thomas Sabo Ice Tigers aus Nürnberg setzten sich die Haie mit 4:2 durch. Johannes Salmonsson freut sich vor allem auf weitere Heimspiele. „Wenn die Halle voll ist, bringt das nochmal mehr Energie.“
Lob für das gute Klima in der Kabine
Der Teamgeist stimmt ohnehin schon. „Im Eishockey ist es normal, dass es viele Import-Spieler gibt. Skandinavier sind offen und gebildet“, sagt Müller. Er lobt das gute Klima in der Kabine, und auch Johannes Salmonsson betont: „Wir unternehmen viel als Mannschaft und sind gemeinsam unterwegs.“
Es passt also bei den Haien. Dass ihm das neue Trikot besonders gut steht, erwähnt Salmonsson nur in einem Nebensatz. Schweden sind eben etwas zurückhaltender.
Nur nicht auf dem Eis.