Düsseldorf. . Kamen in finanziellen Krisenzeiten viele junge Stürmer bei der DEG zum Zug, setzt Coach Christof Kreutzer nun wieder vermehrt auf erfahrene Spieler.

Vor nicht einmal drei Jahren drohten bei der DEG nach dem Rückzug von Hauptsponsor Metro die Lichter endgültig auszugehen – und der Traditionsklub entschied sich, aus der Not eine Tugend zu machen. Mit einem Mini-Etat wurde vom damaligen Manager Walter Köberle und Ex-Trainer Christian Brittig sowie dem damaligen Assistenzcoach Christof Kreutzer eine Eishockey-Mannschaft der Namenlosen zusammengestellt, um den Rückzug in die Oberliga zu vermeiden. Zwei Spielzeiten lang waren die Rot-Gelben die Schießbude der Liga und schlossen jeweils als abgeschlagener Letzter ab.

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Teils stand dabei eine Mannschaft auf dem Eis, die ein Durchschnittsalter von nur knapp 21 Jahren hatte – trotz Routiniers wie Tino Boos, Niki Mondt oder auch Kapitän Daniel Kreutzer. Teils liefen zudem bis zu sechs Youngsters auf dem Eis umher, die auf 400 Euro-Basis für die DEG in der DEL alles gaben – bei acht Spielen pro Monat schnürten diese für 50 Euro pro Partie damals ihre Schlittschuhe! Doch mit Alexander Preibisch und Manuel Strodel beispielsweise waren es nun teils genau diese Jungs, die die Kastanien in der abgelaufenen Saison für die DEG aus dem Feuer holten. Die (finanzielle) Krise der DEG war das große Glück der Nachwuchsstürmer.

Etat bleibt bei der DEG bei 6,2 Millionen Euro

Diese Zeit scheint nun jedoch langsam wieder vorbei zu sein. Cheftrainer Christof Kreutzer baut wieder vermehrt auf erfahrene Haudegen, die gleich neun von zwölf Plätzen in den vier Angriffsreihen besetzen. Lag das Durchschnittsalter des Teams vergangene Saison noch bei 25,6 Jahren, ist dieser unter den Stürmern auf 27,47 gestiegen. Rechnet man die Youngsters Max Kammerer, Leon Niederberger und Eugen Alanov heraus, die voraussichtlich hauptsächlich bei Kooperationspartner Bad Nauheim in der zweiten Liga zum Einsatz kommen werden, sogar bei 29,36 Jahren.

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Somit verbleiben nur drei Plätze für die Youngsters um Preibisch, Strodel, Daniel Fischbuch und Marcel Brandt. Denn mittlerweile stehen 16 Angreifer im Aufgebot. Mit Niki Mondt, der dem Vernehmen nach ebenfalls einen neuen Einjahresvertrag erhalten soll, würden gar 17 Stürmer um zwölf Plätze kämpfen.

„Es ist gut, einen gesunden Konkurrenzkampf zu entfachen. Besonders auch für die jungen Spieler, die den nächsten Schritt machen müssen. Ohne den Kampf gelingt ihnen dieser vielleicht nicht“, betont Trainer Christof Kreutzer.

DEG muss nicht mehr für Ex-Trainer Brittig zahlen

Doch woher kommt die Quantität, nachdem die DEG in den vergangenen Jahren den Gürtel eher enger schnallen musste? Denn auch in der Verteidigung werden die Rot-Gelben mit acht Abwehrrecken plus einer noch offenen neunten Stelle für einen Ausländer eine große Breite aufweisen. „Wir haben den Etat nicht aufgestockt, sondern auch viele junge Spieler geholt und teils einfach früh zugeschlagen“ erklärt Kreutzer. Heißt: Der achtmalige Deutsche Meister startet erneut mit einem rund 6,2 Millionen Euro Gesamtetat in die neue DEL-Spielzeit. Ein bisschen praller ist das Portemonnaie aber doch. In der vergangenen Saison belastete der entlassene Ex-Trainer Christian Brittig noch das Budget. Nun ist dieser monetäre Posten wieder frei.