Ingolstadt. Mannheim sichert sich in der Finalserie der DEL gegen den ERC Ingolstadt den vierten Sieg im sechsten Spiel und holt sich den Titel.

Die Adler Mannheim haben sich erstmals seit 2007 wieder zum deutschen Eishockey-Meister gekrönt. Durch einen Triumph über den ERC Ingolstadt holte sich der Favorit seinen siebten Titel und sorgte für das Happy End einer bärenstarken Saison. Der 3:1 (0:0, 1:1, 2:0)-Auswärtssieg vom Mittwochabend bescherte dem Team den entscheidenden vierten Erfolg in der Finalserie über den entthronten Meister aus Ingolstadt.

"Ich glaube, wir sind ein würdiger Sieger. Ich liebe diese Truppe, das ist Wahnsinn", sagte ein strahlender Mannheimer Ronny Arendt. "Jetzt wird erst mal ausgerastet." Zum Matchwinner für den Hauptrundensieger der Deutschen Eishockey Liga (DEL) avancierte Andrew Joudrey durch seinen Treffer in der 44. Minute. Jonathan Rheault sorgte für den Endstand (60.). Davor hatte Kurtis Foster (32.) die Führung des Titelverteidigers durch Christoph Gawlik (29.) egalisiert.

ERC-Torhüter Timo Pielmeier war erwartungsgemäß enttäuscht: "Zu feiern gibt es nichts, wir sind Zweiter. Wir können nicht zufrieden sein", sagte der Goalie. "Aber wir sind wieder ins Finale gekommen, wir brauchen den Kopf nicht in den Sand stecken."

Wenig Zwingendes zu Beginn der Partie

Die Partie, in der für beide Teams so viel auf dem Spiel stand, begann temporeich. Es mangelte aber zunächst an Präzision und zwingenden Chancen. Die Mannheimer waren aktiver, die Ingolstädter kamen wie schon in den vergangenen Duellen vor allem in Überzahl gefährlich vor das Tor von Adler-Goalie Dennis Endras. Michel Périard zielte aus der Distanz rechts vorbei (14.). Jeffrey Szwez konnte nach einem Schuss von Petr Taticek den Puck direkt vor dem Kreis nicht behaupten (16.).

Im zweiten Abschnitt legten dann die Mannheimer furios los. Martin Buchwieser passte von hinter dem Tor auf den früheren NHL-Star Jochen Hecht, der die Scheibe jedoch nicht an ERC-Torwart Timo Pielmeier vorbeibrachte (21.). Anschließend verschärften die beiden Final-Rivalen die Intensität - und nach einer halben Stunde fielen endlich Tore. In seinem letzten Heimspiel für Ingolstadt brachte Gawlik den ERC in Führung: Der 27-Jährige, der im Sommer nach Düsseldorf wechselt, schob den Abpraller seines eigenen Schusses ein.

Greilinger traf nur die Latte

Und die Mannheimer hatten Glück, kurz darauf nicht höher in Rückstand zu geraten - Thomas Greilinger traf nur die Latte. Doch dreieinhalb Minuten nach dem 1:0 war alles wieder offen. Erst sieben Sekunden spielten die Mannheimer in Überzahl, bis der Kanadier Foster vollstreckte. Mit Überblick und seiner zwölften Vorlage in den Playoffs hatte Routinier Hecht den Treffer eingeleitet.

"Wir sind wieder mal zurückgekommen, das gibt noch mal Selbstbewusstsein. Jetzt entscheidet ein Schuss", sagte Ronny Arendt bei ServusTV. Am Ende des zweiten Drittels verlor die Partie an Schwung, Ingolstadt und Mannheim leisteten sich Fehler im Aufbau.

Adler starten stark ins Schlussdrittel

Die Adler, die auf Torjäger Frank Mauer diesmal wegen der Folge seiner Verletzung aus Spiel vier verzichten mussten, kamen druckvoll aus der zweiten Pause. Nach knapp vier Minuten im Schlussdrittel ebneten sie den Weg zum langersehnten Titel: Einen Schuss von Steven Wagner fälschte Joudrey so ab, dass er Ingolstadts Torhüter Pielmeier durch die Beine rutschte.

Der ERC zeigte sich bemüht, fand aber gegen die clevere Adler-Abwehr keine Lücke. Auf der Gegenseite vergab Jonathan Rheault nach einem Konter (51.) - doch das war auch den mehr als 10 000 Fans beim Public Viewing in der Mannheimer SAP Arena letztendlich egal. Am Ende traf Rheault ins leere Tor. (dpa)