Düsseldorf.. Die Düsseldorfer EG straft mit dem direkten Einzug ins Viertelfinale alle Kritiker Lügen. Der Erfolg ist auch einer mutigen Entscheidung zu verdanken.

Die Experten der Eishockey News waren sich vor der Saison einig: Der DEG-Kader sei zwar stärker als in den beiden Vorjahren, als man jeweils abgeschlagen Tabellenletzter war, aber das werde nicht ausreichen, um die erste Play-off-Runde zu erreichen. Und sie sollten recht behalten: Der Traditionsklub strafte alle Experten ab und zieht als das Überraschungsteam in der Deutschen Eishockey-Liga direkt ins Viertelfinale ein. Die DEG ist wieder da!

Die Gesellschafter Peter Hoberg und Mikhail Ponomarev haben den Etat gegenüber der vergangenen Saison um rund 20 Prozent erhöht, um eine wettbewerbsfähige Mannschaft zu stellen – mit Erfolg. Und bewiesen im zweiten Schritt Mut, als sie in Christof Kreutzer einem Trainer-Novizen die Verantwortung übertrugen.

DEG setzte in dieser Saison noch eine Bestmarke

Als ehemaliger Meister-Verteidiger und langjähriger DEG-Nachwuchstrainer hatte er eine Chance verdient. Und hat es mit viel Leidenschaft geschafft, aus einer punktuell verstärkten Mannschaft mit routinierten Leistungsträgern und jungen Nachwuchsspielern sowie 13 Neuzugängen eine Einheit zu formen – der Grundstein zum Erfolg.

Nach 52 Spielen steht die DEG nach 30 Siegen auf dem fünften Tabellenplatz und mischt somit 1066 Tage nach dem letzten Viertelfinaspiel wieder unter den besten acht Teams mit. Und hat in dieser Saison zudem ein weiteres Highlight mit einer Rekordmarke gesetzt: Das zweite DEL-Winter-Game im Januar in der Stockumer Arena war das mit 51 125 Zuschauern bestbesuchte Eishockey-Ligaspiel in ganz Europa – bei dem auch noch ein 3:2-Erfolg im Jahrhundertderby gegen Köln heraussprang. Dass die Haie nun sogar die Play offs verpassen, geschenkt.

Verein möchte verlorenes Renommee zurückgewinnen

Die DEG hat ein Etappenziel erreicht, ist aber noch nicht am Ende ihres Weges. Sportlich kann das Team nur noch gewinnen, denn jedes zusätzliche Play-off-Spiel ist ein Bonus.

Für den Verein geht es jetzt darum, verlorenes Renommee zurück zu gewinnen und den Schwung zu nutzen, um sich wirtschaftlich wieder breiter aufzustellen. „Wir haben acht Sterne, sind einer der großen Eishockey-Traditionsvereine in Deutschland“, betonte Gesellschafter Mikhail Ponomarev einst bei seiner Vorstellung im November 2013 und rief hohe Ziele aus. „Die Champions League ist eine Motivation, nicht das Erreichen der Play offs.“ Ein erster Anfang ist gemacht.