Mönchengladbach. Etwa 120 Kölner „Problemfans“ hatten sich vorm Stadion versammelt, wo Gladbacher Ultras Choreos vorbereiteten. Die Polizei schritt ein.

Vor dem 98. Rheinderby gegen den 1.FC Köln (15.30 Uhr, Sky) ist es am Freitagabend am Stadion von Borussia Mönchengladbach zu einer handfesten Auseinandersetzung zwischen Problemfans der beiden Mannschaften gekommen. Wie es im Polizeibericht heißt, hätten sich gegen 21 Uhr etwa 120 Kölner am Eingang Nord des Borussia-Parks versammelt, während drinnen Gladbacher Ultras die Choreos fürs anstehende Spiel vorbereiteten. Die Provokation blieb nicht ohne Wirkung – kurze Zeit später standen sich die beiden Gruppen gegenüber, die Situation eskalierte und es sei Pyrotechnik gezündet worden.

In Mönchengladbach: Mit Pfefferspray und Stockeinsatz wurden die „Problemfans“ getrennt

Die vor Ort befindlichen Einsatzkräfte der Polizei schritten jedoch ein und konnten „die Problemfans separieren“ – was offenbar zu weiteren Handgemengen führte: Es seien dabei sowohl Pfefferspray als auch sogenannte Einsatzmehrzweckstöcke zum Einsatz gekommen, heißt es im Bericht. Die Polizei nahm mehrere Personen in Gewahrsam. Vereinzelt anwesende Jugendliche wurden nach Hause gebracht. Bei der polizeilichen Intervention wurden zwei Beamte und eine Beamtin verletzt.

Die Polizei leitet Ermittlungsverfahren unter anderem wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz, schwerem Landfriedensbruch und Widerstand gegen die Einsatzkräfte ein.

Am Samstagmorgen meldete sich die Polizei in einer Folgemitteilung noch einmal zu Wort. So hätten die Beamten 131 Kölner Problemfans und 74 Mönchengladbacher Problemfans in Gewahrsam genommen. Die Personen seien an unterschiedliche Standorte in NRW gebracht worden. Wie lange sie in Gewahrsam verbringen müssen, soll nun eine Richterin entscheiden.

Köln - Leverkusen: Ausschreitungen auch in der Vorwoche

Erst am vergangenen Wochenende war es während und nach einer Bundesligapartie mit Kölner Beteiligung zu Ausschreitungen gekommen. Dabei wurden mehrere Personen verletzt. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) brachte daraufhin personalisierte Tickets ins Gespräch.

Neben der Fanrivalität hat das Spiel auch sportlich Brisanz. Zwar würden die Kölner auch mit einem Sieg Tabellen-Sechzehnter bleiben, könnten aber den Abstand zu einem Nichtabstiegsplatz verringern. Die Gladbacher hätten mit einem Dreier bereits zwölf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz und würden sich damit wohl endgültig aus dem Abstiegskampf verabschieden.

Rund um das Stadion werden am Samstag mehr Polizeikräfte im Einsatz sein als bei vielen anderen Bundesliga-Spielen. Zudem wurden 21 Bereichsbetretungsverbote angeordnet. Die Stadt Mönchengladbach setzt im Umfeld des Stadions auf ein Glas-, Flaschen- und Getränkedosenverbot.