Mönchengladbach. Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach muss im Playoff-Rückspiel der Europa League gegen den FK Sarajevo weiter auf Stürmer Max Kruse verzichten. Dafür könnte Weltmeister Christoph Kramer wieder in die Startelf rücken. Favre warnt indes nach dem 3:2-Erfolg im Hinspiel vor verfrühtem Jubel.

Der Millionen-Zuschuss aus der Europa League ist nach einem gelungenen Saisonstart für Borussia Mönchengladbach zum Greifen nahe. Doch auch nach dem 3:2-Erfolg im Playoff-Hinspiel beim FK Sarajevo ist das Rückspiel gegen die Bosnier am Donnerstag (20.45 Uhr/Sky und Kabel eins) im Borussia-Park kein Selbstläufer. "Wir sind noch nicht durch. Sarajevo hat in den beiden vorherigen Qualifikationsrunden auch jeweils zu Hause verloren und dann auswärts gewonnen", warnte Trainer Lucien Favre. "Wir müssen hellwach sein", sagte der Coach.

Dennoch ist die Zuversicht bei den Gladbachern auf den zweiten Einzug in die Gruppenphase nach 2012 groß. "Da gibt es überhaupt keine Diskussion, wir wollen den Sack zumachen", versprach Borussias Innenverteidiger Tony Jantschke. Nach dem Einzug in die nächste Pokalrunde und dem einigermaßen zufriedenstellenden 1:1 zum Bundesligastart gegen den VfB Stuttgart ist das Team im Soll. Vor allem der Sieg in Sarajevo durch die Treffer von Andre Hahn und Branimir Hrgota (2) gibt Selbstvertrauen. "Mit diesem Resultat sind wir umso glücklicher, weil es uns für das Rückspiel alle Möglichkeiten eröffnet. Wir wollen in die Gruppenphase", sagte Sportdirektor Max Eberl.

Kramer schafft derzeit nicht mehr als 60 Minuten

Ob Weltmeister Christoph Kramer dabei von Beginn an helfen kann, bleibt noch offen. Nach seinem Last-Minute-Treffer gegen Stuttgart am Sonntag stand der Mittelfeldspieler zwar überall im Blickpunkt. Allerdings gab Kramer nach seinen ersten drei Trainingswochen auch zu, dass er derzeit erst Luft für "maximal 60 Minuten" habe. Auch Favre betonte, dass man einen klaren Plan mit dem Nationalspieler habe. "Er muss peu a peu Praxis bekommen", sagte sein Coach, der begeistert ist von der Entwicklung seines Schützlings. "Er hat viel mehr Selbstvertrauen nach der WM. Das ist fantastisch für einen Trainer", meinte Favre. Weiter verzichten muss Gladbach definitiv auf Max Kruse. Der Stürmer hat nach einem kleinen operativen Eingriff noch Trainingsrückstand und steht nicht im Kader für das Playoff-Rückspiel.

Nach dem in letzter Minute gesicherten 1:1 gegen den VfB sah der Borussen-Trainer noch einige Verbesserungsmöglichkeiten. "Wir hatten zu viele Ballverluste, das Tempo hat gefehlt", meinte Favre. Eine Erleichterung sei nur das Ergebnis gewesen. "Das ist gut für den Kopf vor dem Spiel gegen Sarajevo", sagte der Coach, der sich in dem wichtigen Spiel der Unterstützung der Fans sicher sein kann. Das für internationale Spiele auf 46.000 Plätze reduzierte Stadion wird fast voll sein.

Sarajevo baut auf seine Auswärtsstärke in der Europa League

Auch die Bosnier mussten sich am Wochenende in der Meisterschaft mit einem 1:1 bei Mladost Obarska begnügen und verloren damit die Tabellenführung. Die Hoffnungen auf den Einzug in die Gruppenphase hat das Team um Trainer Dzenan Uscuplic noch nicht aufgegeben. "Es ist noch nichts entschieden, deshalb geben wir nicht auf. In den Europa-League-Spielen haben wir unsere Auswärtsstärke bewiesen", sagte Sarajevos Torjäger Nemanja Bilbija. (dpa)