Mönchengladbach. Gladbach-Angreifer Mike Hanke war nach seiner Nicht-Berücksichtigung für das Bundesliga-Spiel gegen Eintrach Frankfurt “enttäuscht und sauer“, die Entscheidung von Trainer Lucien Favre konnte er “nicht verstehen“.

Die Personalie Mike Hanke sorgt bei Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach weiter für Unruhe. "Das ist doch ganz normal, dass ich enttäuscht und sauer gewesen bin. Dass ich nicht im Kader bin, kann ich nicht verstehen", sagte der für die beiden vergangenen Pflichtspiele der Rheinländer aus dem Kader gestrichene Stürmer am Montag beim Training seines Teams nach dem 2:0-Bundesligasieg gegen Eintracht Frankfurt.

"Wir haben das intern geklärt"

Spekulationen über Belastungen seines Verhältnisses zu Trainer Lucien Favre und Sportdirektor Max Eberl wies der 28-Jährige, der beim ersten Erfolg des Ex-Meisters nach zuvor sieben Pflichtspielen ohne Sieg nicht im Stadion gewesen war, allerdings zurück: "Letztendlich akzeptiere ich das, aber es gibt keine Streitigkeiten oder Differenzen zwischen Trainer, Sportdirektor und mir. Ich werde jetzt zwei Wochen haben, in denen ich mich beweisen und Gas geben kann. Und ich werde nicht aufgeben."

Seinen Verzicht auf seine Anwesenheit im Stadion begründete Hanke mit den Reaktionen auf seine via Facebook veröffentlichte Missfallensäußerung über seine unfreiwillige Zuschauerrolle. "Nach dem Training habe ich gemerkt, dass um meine Person sehr viel Aufruhr entstanden ist. Es wurden mir sehr viele Fragen gestellt. Letztendlich habe ich mich entschlossen, nach Hause zu fahren und das Spiel dort zu schauen", sagte Hanke. Seinen Angaben zufolge hat der Angreifer seine Entscheidung Favre und Eberl erklärt: "Sie können das verstehen, und wir haben das intern geklärt."

Gesamtkonstrukt hat Priorität

Eberl war nach dem Spiel gegen Frankfurt in einem TV-Interview von Hankes Anwesenheit in der Arena ausgegangen. "Er ist nach Hause gefahren, weil der Restkader trainiert hat. Ich hoffe, dass er wie immer seine Frau geholt hat und im Stadion war. Ich schaue nicht jeden Einzelnen im VIP-Bereich an, ob er da ist oder nicht."

Favres Entscheidung gegen Hankes Einsatz stellte Eberl ebenfalls nicht infrage: "Es ist völlig legitim, wenn ein Trainer Entscheidungen fällt, von denen er überzeugt ist. Die Leistungen waren bisher nicht so, dass jemand meint, irgendetwas sicher zu haben, und diesen Entscheidungen muss man sich unterwerfen. Das ist erst einmal bitter, aber es geht nicht um Mike Hanke, es geht nicht um einzelne Spieler, sondern um das Gesamtkonstrukt Borussia Mönchengladbach. Das muss man akzeptieren." (sid)