Mainz. Wäre es nach Sportdirektor Max Eberl gegangen, Borussia Mönchengladbachs Matchwinner Branimir Hrgota hätte das Interview nach dem 4:2-Sieg der Gladbacher in Mainz “auf Deutsch“ geführt. Nach seinen drei Toren durfte der junge Schwede aber doch auf Englisch die Fragen der Journalisten beantworten.
Herr Hrgota, Routinier Martin Stranzl schien nicht sonderlich amüsiert, als Sie ihm den Ball vor dem Strafstoß abgekommen haben.
Branimir Hrgota: Martin sagte mir, ich könne den Elfmeter schießen, wenn ich mich gut fühle. Ich war sicher, dass ich ihn verwandle, also habe ich mir den Ball genommen und den Strafstoß geschossen. Ich bin ein Stürmer und wenn will jede Möglichkeit nutzen, Tore zu schießen.
Allerdings testeten Sie mit Ihrer Variante das Nervenkostüm Ihres Trainers.
Hrgota: Ich wusste schon, als ich mir den Ball geschnappt habe, dass ich den so schießen werde.
Lucien Favre war mit der Entscheidung, dass Sie schießen nicht einverstanden und gestikulierte an der Seitenlinie wie wild rum.
Hrgota: Er hat mit mir noch nicht über den Elfmeter gesprochen. Ich habe nur gehört, dass er auf jeden Fall reagiert hat, als ich mir den Ball geschnappt habe. Das würde ich mir gerne noch mal im Fernsehen angucken. Aber am Ende ist doch wichtig, dass der Elfer drin war und deshalb war der Trainer sicherlich zufrieden.
Hätten Sie sich träumen lassen, in diesem Stil Ihr erstes Bundesligator zu erzielen?
Hrgota: Viel emotionaler und wichtiger als das erste Tor war mein zweiter Treffer. Der Elfer war ja nur das Tor zum Ausgleich. Als wir dann in Führung gegangen sind, habe ich dann auch meinen Emotionen freien Lauf gelassen. Mein drittes Tor hat dann den Deckel auf das Spiel gemacht.
Waren Sie sehr überrascht, dass Sie den Vorzug vor Zwölf-Millionen-Mann Luuk de Jong und Peniel Mlapa genossen?
Hrgota: Nein, das war keine Überraschung für mich. Ich habe sehr gut trainiert in den vergangenen Wochen und wusste, dass meine Chance kommen wird. Der Trainer hat es mir einen Tag vor dem Spiel gesagt und ich habe mich sehr über das Vertrauen gefreut. Vielleicht war ich doch ein bisschen überrascht. Vielleicht bekomme ich gegen Bayern ja noch eine weitere Chance.
Was nehmen Sie mit aus der ersten Startelf-Partie?
Hrgota: Ich muss weiter an mir arbeiten. Die drei Tore freuen mich natürlich, aber ich will besser werden und in jedem Training einen weiteren Schritt nach vorne machen. Ich bin noch jung und habe noch viel vor.