Mönchengladbach.. Zunächst war Borussia Mönchengladbach in der 13. Minute noch durch Alexander Ring in Führung gegangen, später aber fälschte Filip Daems den Ball unhaltbar zum 1:1 ab. Am Ende fehlte die Durchschlagskraft und Neuzugang Luuk de Jong traf noch ins eigene Tor zum - 3:1-Endstand für Dynamo Kiew.
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Die Anhänger von Borussia Mönchengladbach haben sich ein Motto ausgedacht: „Mit stolz auf unsere Farben, die Raute durch Europa tragen.“ In riesigen Buchstaben hing diese Losung gestern Abend auf der Nordtribüne des Borussia-Parks, und vielleicht sind die Gladbacher Fans nach dem Spiel gegen Dynamo Kiew noch mit einem gewissen Stolz nach Hause gegangen, aber ganz sicher waren sie nicht zufrieden.
Die Hoffnung, in der Champions League mitspielen zu dürfen, hat jedenfalls mehr als nur einen gehörigen Dämpfer bekommen. Die Chance, eine 1:3-Niederlage nächste Woche Mittwoch im Rückspiel noch wettmachen zu können, ist nahe null. Entsprechend enttäuscht schlichen Borussias Profis nach dem Abpfiff vom Rasen. Martin Stranzl, der es zur „wichtigsten Aufgabe“ erklärt hatte, „zu Hause die Null zu halten“, konnte am Ende nur fassungslos mit dem Kopf schütteln.
Daems fälscht unhaltbar ab
Vor allem auch, weil das Team von Lucien Favre so gut in diese Champions-League-Qualifikationspartie gefunden hatte. Der Trainer hatte seine Mannschaft in der erwarteten 4-4-2-Formation auf den Rasen geschickt. Einzige Änderung gegenüber dem Pokalspiel bei Alemannia Aachen: Auf der rechten Seite durfte Alexander Ring für den zuletzt eher formschwachen Patrick Herrmann auflaufen.
Ein Wechsel, der sich auszahlen sollte: In der 13. Minute zirkelt Juan Arango einen traumhaften Pass genau in den Fuss von Ring, der sich die Chance nicht entgehen lässt und den Ball zur 1:0-Führung im Gehäuse der Ukrainer unter bringt. Und tatsächlich hatte sich der Treffer sogar abgezeichnet, denn zuvor hatten Granit Xhaka (7. Minute) und Igor de Camargo (12. Minute) bereits vielversprechende Warnschüsse auf das Dynamo-Tor abgegeben.
Gladbach hatte das Spiel im Griff, spielte so überlegen gegen zunächst defensiv eingestellte Gäste, dass die kalte Dusche, die folgen sollte, nicht absehbar war. Gerade hatte Xhaka mit einem knallharten Flachschuss beinahe noch auf 2:0 erhöht, wäre der Ball nicht knapp am Pfosten vorbeigeschossen, da schlug Kiew eiskalt zu. Zunächst war es Niko Kranjcar, der mit einem Gewaltschuss (26. Minute) dafür sorgte, dass Torhüter Marc-Andre ter Stegen sein ganzes Können zeigen musste, und dann war es Taras Mikhalik, der kurzfristig für Ruhe im Gladbacher Hexenkessel sorgte: Sein Schuss wurde von Filip Daems unhaltbar zum 1:1 abgefälscht.
Gladbachern fehlte es an Durchschlagskraft
Es war ein Stimmungskiller, dem sofort ein weiterer Nackenschlag folgte. Ein haarsträubender Fehlpass von Xhaka im Mittelfeld führte schließlich dazu, dass Andriy Yarmolenko frei vor ter Stegen auftauchen und den Führungstreffer zum 2:1 (36. Minute) erzielen konnte.
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Letztendlich fehlte es den Gladbachern an Durschlagskraft. Auch nach dem Wechsel probierten die Borussen alles, doch das Team ist offenbar längst noch nicht so gefestigt wie in den besten Spielen der vergangenen Saison. Millionen-Einkauf Luuk de Jong arbeitete zwar fleißig, zugleich aber wenig effektiv. Bezeichnend dass die Borussen im zweiten Durchgang kaum nennenswerte Torchancen gegen die ausgebufft spielenden Dynamo-Stars hatten.
Luuk de Jong scheiterte vorne und traf hinten
Unmittelbar nach der Pause war es de Jong (51. Minute), der einen Kopfball am Tor vorbeizog, und nach einer Stunde war es Arango, der mit einem Fernschuss scheiterte. Am Ende war es vielleicht sogar so, dass sich die Gladbacher Anhänger das größte Lob verdient hatten. Die Fans wollten sich, nach 16 Jahren ohne Europapokal, die Stimmung nicht vermiesen lassen. Sie sangen selbst dann noch, als Luuk de Jong ins eigene Tor traf - 3:1 (79. Minute).
Es war der Zeitpunkt, als man sich an die Worte von Rainer Bonhof erinnerte: Er sei „erschüttert“ hatte der Vizepräsident unmittelbar nach der Auslosung das Los kommentiert.