Leverkusen. Gladbach empfängt Bayer Leverkusen. Im Fokus steht dabei auch Patrik Schick. Der Stürmer zählt zu den Aufsteigern in dieser Saison.

Patrik Schick hat eine recht gemäßigte Trainingswoche hinter sich. Die Übungseinheit der Leverkusener am Dienstag beendete der 25-jährige Tscheche vorzeitig, und auch am Mittwoch machte er schon nach 20 Minuten Schluss – um für ein individuelles Programm in die warme BayArena zu entschwinden. Es waren allerdings sehr zarte Warnsignale, die Schick mit diesen Maßnahmen entsandte: An den darauffolgenden Tagen trainierte er normal mit – so dass Bayers Cheftrainer Gerardo Seoane mit Blick auf die Wochenend-Partie in Gladbach am Freitag verkünden konnte: „Patrik hat keine Probleme mehr, er steht zur Verfügung."

Für den regionalen Rivalen vom Niederrhein war das keine gute Nachricht – denn nach einem durchwachsenen ersten Jahr beim Werksklub legt Schick sein enormes Potenzial in dieser Saison resolut frei. Vor dem 19. Spieltag lag in der Torjägerliste nur Bayerns Superstar Robert Lewandowski vor ihm. Seine 20 Treffer klaubte der Pole in den bislang absolvierten 18 Runden zusammen. Während der kopfballstarke, fleißige und mit einer speziellen Schusstechnik ausgestattete Schick für seine 17 Tore drei Partien weniger benötigte – und damit vor dem Dortmunder Heimspiel gegen Freiburg am Freitag deutlich vor BVB-Goalgetter Erling Haaland (13/12) rangierte.

Patrik Schick hat Gladbach schon häufiger vor Probleme gestellt

Die entfesselten Qualitäten des gebürtigen Pragers blieben auch Adi Hütter nicht verborgen. Befragt nach dem schnellen Leverkusener Rasenpersonal, erklärt Gladbachs Übungsleiter: „Sie haben unglaublich gute Spieler - wie zum Beispiel Schick.“ Bei der Hinrunden-Begegnung im August, als der tschechische Nationalstürmer zum 4:0-Kantersieg der Seoane-Elf den zweiten Treffer beisteuerte, bekam der Rautenklub das direkt zu spüren. Ebenso wie vor zehn Monaten beim letzten Aufeinandertreffen im Borussia-Park: Da siegte Bayer im Duell der damaligen Krisenklubs 1:0, und der Schütze des Nachmittags hieß: Patrik Schick.

„Er ist ein Topstürmer und verfügt über unglaubliche Abschlussqualitäten“, schwärmt Seoane über den Mann, der beim Voting von Fans und Experten gerade zum Spieler des Monats Dezember gewählt wurde. Schon in der Vorsaison hatte der 33-malige Nationalspieler um den Jahreswechsel eine besonders gute Phase, erzielte in sechs Partien vier Treffer. Am 4. Dezember 2021 vollführte er dann aber Historisches: Beim 7:1 gegen Schlusslicht Fürth gelangen Schick binnen 27 Minuten die Leverkusener Tore vier bis sieben – es war der erste Viererpack eines Bayer-Akteurs in der Bundesliga.

„Es ist wie mit einer Ketchup-Flasche: Erst kommt nichts – und nach dem ersten Tor dann alles auf einmal“, kommentierte der Angreifer seine Trefferflut spitzbübisch. Für dessen Hang, nach Erfolgserlebnissen auch mal dem gegnerischen Publikum den eigenen Bizeps zu präsentieren, hatte Trainer Seoane Doppel-Torschütze Schick nach dem 4:0 in Bielefeld Anfang Oktober eine Rüge verpasst – und sich bei den Arminen entschuldigt. Beim verstärkten Buhlen internationaler Spitzenklubs wie Manchester City, Real Madrid oder Dortmund um Schicks Dienste erlebt der 43-jährige Schweizer dagegen gerade einen lammfrommen Muskel-Mann.

Patrik Schick fühlt sich wohl bei Bayer Leverkusen

Er sei wirklich sehr, sehr glücklich in Leverkusen, wolle mit dem Klub in die Champions League, ließ Schick angesichts der Avancen jüngst verlauten. Und: Es sei für ihn momentan überhaupt kein Thema, an einen anderen Verein zu denken. Zudem würde er niemals einem Klub Probleme bereiten, um einen Wechsel durchzudrücken. Verheißungsvolle Worte eines Profis, der vertraglich bis 2025 an Bayer 04 gebunden ist – und über den Leipzigs damaliger Coach Julian Nagelsmann vor Schicks 26,5-Millionen-Euro-Transfer von RB an die Dhünn prophezeite: „An ihm wird Leverkusen noch viel Freude haben.“