Gladbach.. Immer wieder ist Juan Arango ein entscheidender Mann für Borussia Mönchengladbach. Wenn es bei Juan Arango gut läuft, läuft es auch bei der Borussia. Klappt es nicht bei Arango, sieht auch die Borussia nicht gut aus. So wie am Mittwoch in Düsseldorf - und am Samstag gegen Freiburg.

Juan Arango stand abseits, als hätte er mit der ganzen Sache gar nichts zu tun. Er guckte rüber, sah wie seine Mannschaftskollegen den Schiedsrichter bestürmten, doch er, der Mann, der die ganze Aufregung verursacht hatte, dachte gar nicht daran, sich in irgendeiner Form aufzuregen. Wahrscheinlich weil er genau wusste, dass Schiedsrichter Wolfgang Stark ziemlich richtig mit seiner Entscheidung lag, den Freiburgern einen Elfmeter zu geben.

Wenige Sekunden zuvor hatte der Gladbacher den Fuß rausgestellt, der anstürmende Oliver Sorg war darüber geflogen, und zum fälligen Strafstoß trat jetzt Freiburgs Daniel Caligiuri an. Ein Anlauf, ein Schuss, der Ball fliegt ins Netz. 1:1, der Endstand. Die Gladbacher, die in dieser Partie durchaus Chancen gehabt hatten, auf 2:0 zu erhöhen, mussten sich mit einem bitteren Unentschieden zufrieden geben.

Und wieder hatte Juan Arango, der bislang bei acht von 13 Gladbacher Toren als Vorbereiter oder Torschütze glänzen konnte, einen ganz entscheidenden Anteil an diesem Ergebnis. Die Formel ist einfach: Wenn es bei dem Venezolaner gut läuft, läuft es auch bei seinem Klub.

Aber wehe, wenn es nicht so gut klappt bei Arango. Schon im Pokalspiel am Mittwoch in Düsseldorf hatte der Fußballer einen Elfmeter verschuldet, und nun, keine drei Tage später, war er schon wieder derjenige, der im Strafraum eher unglücklich agierte.

Favre musste auf die Tribüne

Gut möglich, dass die Kraft langsam nachlässt. Die Borussen eilen von Spiel zu Spiel: Euro League, Bundesliga, Pokal, wieder Bundesliga, es ist ein volles Programm, das die Kicker zunehmend zu schlauchen scheint. „Wir waren nicht die Frischesten, deshalb war der Punkt am Ende okay“, kommentierte Sportdirektor Max Eberl die Begegnung.

Und nicht viel anders äußerte sich auch Trainer Lucien Favre, der unmittelbar vor dem Abpfiff auf die Tribüne verbannt worden war, weil er dem Schiedsrichter mit den Fingern eine Brille gezeigt hatte. Der Coach hatte sich darüber aufgeregt, dass die Unparteiischen auf Eckball erkannt hatten, obwohl der Ball, zumindest nach Favres Ansicht, klar ins Seitenaus geflogen war.

Eine Kleinigkeit, die plötzlich Gewicht bekam, weil sich die Borussen zum zweiten Mal nach dem Pokalspiel am Mittwoch ungerecht behandelt fühlten. Die Leistungen der Schiedsrichter waren auch an diesem Tag das große Thema bei der Borussia, woraus man womöglich ableiten kann, dass die Mannschaft einen Schritt weiter gekommen ist. Noch vor Wochen, nach den Klatschen in Dortmund und Bremen, hatte man gerätselt, warum die Stabilität in der Defensive komplett abhanden gekommen ist.

Borussen bekommen einen freien Tag

Ein Problem, das sich offenbar nicht mehr stellt. Der Trainer hat umgestellt, Lukas Rupp und Thorben Marx ins Team geholt, Granit Xhaka, den teuren Neuzugang aus der Schweiz, mehr oder minder auf die Bank verbannt, und diese Maßnahmen greifen offensichtlich - zumindest wenn Juan Arango zeigen kann, was er drauf hat.

Vor dem nächsten Spiel am Donnerstag in der Europa League bei Olympique Marseille (21.05 Uhr, live im DerWesten-Ticker) bekommen die Borussen nach zehn Tagen wieder einen freien Tag. Zeit, um abzuschalten und ein bisschen auf andere Gedanken zu kommen. Vor allem Juan Arango dürfte eine kurze Pause gut tun, damit er nicht auch noch in Frankreich einen Elfmeter verschuldet…