Mönchengladbach. Bahnt sich in der Bundesliga eine Sensation an? Der spanische Weltmeister und frühere Bayern-Star könnte der Nachfolger von Marco Rose werden.
In seiner aktiven Zeit lenkte er das Spiel wie kaum ein anderer. Er war der Kopf der Mannschaft, ihr Ideengeber. Ein Fußballer, der die Fähigkeit besaß, in fast jeder noch so kniffligen Spielsituation mit Überblick eine Lösung zu finden. So wurde als er als Mittelfeldstratege zum Weltstar, der seinen größten Triumph 2010 feierte, als er mit der spanischen Nationalmannschaft den WM-Titel gewann. Seinen Namen umgibt ein Glanz, der bald auch einen Klub vom Niederrhein schmücken könnte – zumindest dann, wenn es stimmt, was am Montag die Runde machte. Xabi Alonso soll nach Informationen der Bild-Zeitung der Top-Kandidat auf den Trainerposten bei Borussia Mönchengladbach sein.
Der 39-Jährige, der in der Bundesliga drei Jahre für den FC Bayern München spielte, könnte demnach den im Sommer zu Borussia Dortmund wechselnden Marco Rose beerben. Eine Verpflichtung von Alonso, der derzeit die zweite Mannschaft von Real Sociedad San Sebastian trainiert, käme einer Sensation gleich. Gladbach wollte auf Nachfrage dieser Redaktion den Bericht nicht kommentieren. Es ist allerdings davon auszugehen, dass der Verein eine Nachricht dieser Größenordnung umgehend dementieren würde, wenn sie keine Grundlage hätte. Laut Bild spricht Gladbachs Sportdirektor Max Eberl aber noch mit mindestens einem anderen Kandidaten: Dabei soll es sich um Zsolt Löw handeln, der Co-Trainer von Thomas Tuchel beim FC Chelsea ist.
Trainer in der dritten spanischen Liga
Laut der spanischen Sportzeitung Marca ist Alonsos Gladbach-Engagement noch nicht fix. „In seiner Umgebung wird der Wechsel weder bestätigt noch dementiert“, schrieb die Marca am Montag. Die spanische Zeitung Sport schrieb, das Angebot sei für Alonso sicherlich „sehr attraktiv“, denn er würde zu „einem der stärksten Klubs der Bundesliga wechseln“. Mit Real Sociedad ist Alonso aktuell Tabellenführer der dritten spanischen Liga.
Gladbachs Profi-Mannschaft ist da tatsächlich einige Etagen höher angesiedelt. In der ersten Saison unter Rose hatte sich der Klub erstmals nach vier Jahren wieder für die Champions League qualifiziert. Das Achtelfinal-Aus vor einer Woche gegen Manchester City fiel dann in eine erfolglose Phase. Nachdem am 15. Februar verkündet worden war, dass Rose von seiner Ausstiegsklausel in seinem bis 2022 datierten Gladbach-Vertrag Gebrauch machen wird, hatten die Borussen sieben Pflichtspiele in Serie verloren. Erst mit dem 3:0-Sieg beim abgeschlagene Liga-Schlusslicht Schalke 04 beendeten sie zuletzt ihren Negativlauf. Die Gladbacher sind derzeit nur Tabellenzehnter, dürfen sich aber noch Chancen ausrechnen, auch in der kommenden Saison an einem europäischen Wettbewerb teilzunehmen.
Eine hochinteressante Personalie
Sportdirektor Eberl hatte trotz heftiger Proteste aus der Fanszene stets bekräftigt, dass er bis zum Saisonende an Rose festhalten wolle. Auf die Frage, ob es bereits einen klaren Kandidaten für dessen Nachfolge gebe, hatte der Manager zuletzt vor Wochenfrist im ZDF-Sportstudio gesagt: „Wir haben eine klare Vorstellung.“
Alonso ist nun eine hochinteressante Personalie. Mit dem FC Liverpool und Real Madrid gewann er die Champions League, auch beim FC Bayern, seiner letzten Station vor dem Ende seiner aktiven Karriere 2017, war er mit drei Meisterschaften erfolgreich. Nach der Trennung von Niko Kovac 2019 wurde er schon als neuer Trainer in München gehandelt, ehe Hansi Flick dort den Job bekam.