Mönchengladbach.. Die Gladbacher kassierten gegen Manchester City mal wieder eine Niederlage durch einen Strafstoß. Die Leistung gibt ansonsten Grund zum Optimismus.
Kevin De Bruyne, das Symbol des Manchesterkapitalismus, seit er vor einem Monat für gewaltige 74 Millionen Euro aus Wolfsburg auf die britische Insel zu City gewechselt war, beklagte sich nach dem 2:1-Sieg in der Champions League bei Borussia Mönchengladbach darüber, dass seiner neuen Fußball-Mannschaft eine Stunde lang der Teamspirit gefehlt habe. Vom Gegner hingegen hält der Belgier viel: „Ich weiß, wie Gladbach spielt, Gladbach hat das gut gemacht.“
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Vor zehn Tagen allerdings hatten sich noch alle gewundert, wie aus den Himmelstürmern der Vorsaison plötzlich eine Ansammlung fußballerischer Winzlinge werden konnte. Trainer Lucien Favre war so ratlos, dass er die Brocken hinschmiss – und unter Interimscoach André Schubert sind die Niederrheinischen nun vehement dabei, zu ihrem technisch sauberen, blitzgeschwinden Stil zurückzufinden.
Agüero besiegelt Niederlage
Dass das auch gegen das sündhaft teure Star-Ensemble von Manchester City über weite Strecken überzeugend gelang, machte die Borussen erkennbar stolz – trotz der zweiten Niederlage im zweiten Königsklassen-Spiel, besiegelt durch einen verwandelten Strafstoß des Argentiniers Sergio Agüero.
„Wir haben uns hervorragend verkauft – gerade, wenn man bedenkt, wo wir vor zwei Wochen noch standen“, lobte Schubert. Aber die Borussen schleppen trotz der Kehrtwende noch immer ein großes Problem mit sich herum: den ungesunden Hang, sich pausenlos Elfmeter einzuhandeln.
Herrmann nörgelt nach Abpfiff
Mit ungeschicktem Zweikampfverhalten gegen Agüero kurz vor Abpfiff erhöhte Fabian Johnson die Quote auf neun Elfer in zehn Pflichtspielen. „Das sind eindeutig zu viele. Wir müssen in solchen Situationen eben einen Schritt schneller sein“, nörgelte Flügelflitzer Patrick Herrmann. Johnson verteidigte sich vorsichtig: „Man kann nicht passiv hingehen.“
Unbestritten bleibt dennoch der Umschwung unter André Schubert. Gegen den VfL Wolfsburg, der bei Manchester United ebenfalls 1:2 verlor, wollen die Borussen den positiven Trend am Samstag fortsetzen. „Wir müssen einfach so weiterspielen“, findet Raffael. Die Verteidigungsarbeit im eigenen Strafraum ausdrücklich ausgeklammert.