Köln. Eine Torvorlage, mehrere starke Pässe - bei der 1:2-Niederlage der DFB-Elf gegen die USA war ein Gladbacher der Gewinner des Abends.

Ron-Robert Zieler: Er bewahrte Deutschland in der 83. Minute zunächst vor dem zweiten Gegentor, als er Michael Bradleys Flachschuss stark parierte. Die Gegentore konnte er nicht verhindern. Note: 2,5

Sebastian Rudy: Beim 1:1 (41.) sah er nicht gut aus, da er Diskerud nicht entscheidend störte. Sonst war der Hoffenheimer der ballsicherste Spieler in der Viererkette, der bei einem eigenen Angriff sogar unfallfrei eingebunden werden konnte. In der 49. Minute verhinderte er ein weiteres Gegentor, als er rechtzeitig vor Gyasi Zerdes eingriff. Note: 4

Antonio Rüdiger: Wenn er im Spielaufbau den Ball bekam, raunte das Stadion - denn er suchte zu oft die riskante Variante. Im Zweikampf souverän. Note: 4

Shkodran Mustafi: Er organisierte die deutsche Abwehr - das gelang aber nicht immer. In der 49. Minute stand er falsch und ließ Gyasi Zerdes laufen - Rudy verhinderte ein Gegentor. Kurz vor Schluss ließ er sich von Bobby Wood mit einer einfachen Körpertäuschung düpieren - direkt fiel das 1:2 (88.). Zudem offenbarte er Schwächen im Kurzpassspiel. Note: 5

Jonas Hector: In seinem Heimspiel sah der Kölner in der 10. Minute ganz schlecht aus, als er sich an der eigenen Eckfahne ausspielen ließ. Diskerud kam zu einer großen Chance. Als Michael Bradley den Pass zum 1:1 spielte (41.), stand auch er unbeteiligt in der Nähe. Er hatte aber auch zwei gute Szenen: In der 23. Minute fing er einen Pass von Michael Bradley ab - das hätte ein gefährlicher Konter werden können. Nach der Pause leitete er mit einem energischen  Vorstoß einen Angriff ein (55.). Note: 4

Bastian Schweinsteiger (bis 46.): Der Kapitän verlebte, so etwas ist sonst nur bei Torhütern üblich, einen geruhsamen Fußballabend rund um den Mittelkreis. Ein paar Querpässe, einige Kopfballduelle, ein paar Löcher, die er zulaufen musste - aber er verausgabte sich in seinem 111. Länderspiel nicht. Note: 3,5

Ilkay Gündogan (bis 60.): Der Noch-Dortmunder startete bis zu seiner Auswechslung die meisten Angriffe des DFB-Teams. Manchmal sah das elegant aus, der entscheidende Pass in den Strafraum gelang ihm aber nicht. Zudem offenbarte er Geschwindigkeitsdefizite, wenn die US-Boys konterten. Note: 4

Patrick Herrmann: Er nutzte seine Chance in seinem ersten Länderspiel und zeigte auf der rechten Seite fast die ganze Palette seiner Qualitäten. Er bewies mehrfach seine tolle Übersicht, initiierte in der 7. und 31. Minute deutsche Torchancen. Das 1:0 (12.) legte er mit einem starken Querpass vor. Leichte Minuspunkte: Er nutzte seine Chancen nicht (26./44.) und ließ beim 1:1 (41.) Sebastian Rudy etwas allein im eigenen Strafraum. Note: 2

Mesut Özil: Spielfreudig, bekam oft den Ball und bemühte sich um Doppelpässe. Einmal suchte der Arsenal-Profi in seinem 66. Länderspiel selbst den Abschluss, doch Torwart Brad Guzan konnte seinen nicht platzierten Schuss festhalten (7.). Note: 3,5

André Schürrle (bis 46.): Er wollte nach einer durchschnittlichen Saison mit Wolfsburg allen deutschen Fans zeigen, was in ihm steckt. Er rochierte mit Mesut Özil, forderte den Ball, schoss aus allen Lagen aufs Tor - seine Aktionen blieben bei allem Fleiß aber meist unglücklich, seine Torabschlüsse sorgten nicht für Angstschweiß bei der Deckung der Gäste (5./19./33.). Note: 4

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Mario Götze (bis 73.): Schon in der 12. Minute traf er nach einer Vorlage von Patrick Herrmann zum 1:0. In der 31. Minute hätte er freistehend auf 2:0 erhöhen müssen, scheiterte aber an Torwart Brad Guzan. Zwei Minuten später legte er André Schürrle eine weitere Chance auf. Er wirkte munterer als in vielen Spielen im Bayern-Trikot. Note: 2,5

Lukas Podolski (ab 46.): Er kam zur Pause in "seinem" Stadion ins Spiel, übernahm die Kapitänsbinde - da tobten 40.000 Zuschauer in Köln. Nach wenigen Sekunden gelang "Poldi" dann auch noch ein starker Pass. Danach fiel er nicht mehr auf. In der kommenden Saison dürfte er es schwer haben. Note: 5

Sami Khedira (ab 46.): Er sammelte nach einigen schwierigen Monaten in Madrid Spielpraxis, bemühte sich meist darum, sich nicht wieder schwer zu verletzen. Nur zwischen der 60. und 75. Minute wurde er etwas aktiver und leitete den besten deutschen Angriff in der zweiten Hälfte ein (67.). Seine beste Chance hatte er in der 94. Minute, als sein Kopfball an die Latte klatschte. Note: 4

Christoph Kramer (ab 60.): Der "Balljäger" aus Mönchengladbach sollte dem erlahmten deutschen Spiel mit seiner Energie wieder etwas mehr Aggressivität verleihen. Das gelang jedoch nur bedingt. Note: 4

Karim Bellarabi (ab 73.): Er kam für Patrick Herrmann. Ohne Note

Max Kruse (ab 73.): Er kam für Mario Götze. Ohne Note