Dortmund. Einmal mehr äußert sich Lothar Matthäus zur BVB-Krise. Der TV-Experte kritisiert vor allem die Rolle seines TV-Kollegen Matthias Sammer.

Die Probleme beim kriselnden Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund sind aus Sicht von Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus hausgemacht. „Die Unruhen beginnen ganz oben“, sagte der 63-Jährige bei Sky, nachdem sich der BVB am Mittwoch von Trainer Nuri Sahin getrennt hatte. Vor allem die Rolle von BVB-Berater und TV-Experte Matthias Sammer sieht Matthäus kritisch.

Zur Erklärung zog der Weltmeister von 1990 einen Vergleich zum FC Bayern heran. „Lothar Matthäus oder Didi Hamann als Berater der Geschäftsführung von Bayern München. Das würde nicht gehen! Das ist Wahnsinn!“, sagte er. Es sei nicht „im Sinne des BVB, wenn ein externer Ansprechpartner beim Fernsehen arbeitet und öffentlich die Mannschaft kritisiert. Das kannst du nicht vereinen.“

TV-Experte Lothar Matthäus.
TV-Experte Lothar Matthäus. © dpa | Peter Kneffel

Erst am Dienstag hatte Sammer die BVB-Profis nach der 1:2-Niederlage gegen den FC Bologna in der Champions League bei Amazon Prime harsch kritisiert. Die Truppe sei  „in einer körperlichen und geistigen Nicht-Verfassung“, sie könne „nicht verteidigen - aber angreifen kann sie auch nicht.“

Matthäus fordert Rauswürfe beim BVB

Zudem seien, so die Einschätzung von Matthäus, Sportdirektor Sebastian Kehl und der Technische Direktor Sven Mislintat „nicht die besten Freunde. Sie denken unterschiedlich und das führt natürlich zu Missstimmung“. Die Mannschaft bekomme dies mit und müsse es „auf dem Platz ausbaden“, sagte Matthäus - und forderte Konsequenzen. 

„Natürlich ist es schwer, Leute entlassen zu müssen. Aber es muss ein konsequenter Schritt gemacht werden. Und da gehört die eine oder andere Freistellung bei Borussia Dortmund dazu“, sagte der frühere Profi: „Man muss diese Fehler aber eingestehen und korrigieren.“ Dies sei die Aufgabe von Sportvorstand Lars Ricken und Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. (mit sid)