Bremen. In einem müden Bundesliga-Spiel offenbarte Borussia Dortmund bei Werder Bremen viele Probleme und holte ein 0:0. Gelb-Rot für Nico Schlotterbeck.

Auch wenn der 2:0-Startsieg gegen Eintracht Frankfurt etwas ruckelig zustandegekommen war, so wollte Borussia Dortmund beim SV Werder Bremen darauf aufbauen und gleich nachlegen. BVB-Trainer Nuri Şahin nahm dafür zwei Änderungen an seiner Startelf vor. In der Sturmspitze kam Maximilian Beier zu seinem Startelfdebüt und verdrängte Karim Adeyemi auf die Bank. Gleiches galt für Donyell Malen, dessen Platz Jamie Gittens, Doppelpacker aus der Vorwoche, einnahm.

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Der BVB war gleich von Beginn an um Spielkontrolle bemüht, die erste dicke Chance gehörte jedoch den Gastgebern. Ausgerechnet der ehemalige Dortmunder Justin Njinmah scheiterte aus wenigen Metern an Gregor Kobel, während Jens Stage den Nachschuss knapp neben das Tor setzte (11.). Von der Borussia kam, bis auf knapp 70 Prozent Ballbesitz, erstmal lange nichts, im Gegenteil. Sowohl Niklas Süle (12.) als auch Julian Brandt (23.) leisteten sich schlimme Stoppfehler, die die Bremer aber nicht nutzen konnten. Süle bereinigte seinen Bock selbst, Stage legte sich die Kugel zu weit vor.

BVB durch Anton erstmals gefährlich, Werder Bremen ist besser

So hatte die erste große Dortmunder Chance bezeichnenderweise ein Innenverteidiger. In der 33. Minute nahm Waldemar Anton einen Ball im Bremer Strafraum überragend an, setzt die Kugel letztlich aber knapp vorbei. Es war der einzig gefährliche Offensivimpuls der Borussia in Halbzeit eins, zu deren Ende hin Bremen immer stärker wurde.

Borussia Dortmund Waldemar Anton (links) im Duell mit dem Bremer Felix Agu.
Borussia Dortmund Waldemar Anton (links) im Duell mit dem Bremer Felix Agu. © AFP | Axel Heimken

Denn die Gastgeber erarbeiteten sich gerade über den schnellen Njinmah immer wieder Kontermomente, spielten die jedoch zu inkonsequent aus. Trotzdem durften sie vor der Halbzeit noch einmal BVB-Keeper Kobel prüfen. Anton wollte eine eigentlich harmlose Flanke von rechts klären, trat aber über den Ball. Der dahinter lauernde Marvin Ducksch schloss aus rund 13 Metern direkt ab - allerdings direkt auf Kobel. So ging es mit einem leistungsgerechten 0:0 in die Pause.

BVB defensiv fahrig, Schlotterbeck fliegt mit Gelb-Rot vom Platz

Und auch in der zweiten Hälfte waren es die Bremer, die bemüht waren, das Spiel unter ihre Kontrolle zu bringen. Njinmah verbuchte den ersten Abschluss, der allerdings, noch leicht abgefälscht, über den Kasten flog (49.). Kurz darauf reihte sich mit Nico Schlotterbeck auch der dritte Innenverteidiger in das Dortmunder Fehlerkabinett ein. Im Spielaufbau unterlief dem Nationalspieler ein Fehlpass, den er nur mit einem Foul an Mitchell Weiser bereinigen konnte. So sah in der 53. Minute auch der dritte Part einer an diesem Tag wackeligen BVB-Innenverteidigung gelb.

Nach etwas weniger als einer Stunde hatte Şahin dann genug gesehen. Er nahm Süle und den unauffälligen Gittens vom Feld und brachte Ramy Bensebaini und Adeyemi - dem gleich die erste gute BVB-Chance des zweiten Durchgangs gehörte. Der Joker ging schnell durchs Mittelfeld und zog aus 19 Metern ab, doch Werder-Keeper Michael Zetterer setzte zu seiner ersten Parade des Tages an und klärte zur Ecke (59.).

Karim Adeyemi (vorne) sollte dem Spiel vom Borussia Dortmund mehr Schwung verleihen.
Karim Adeyemi (vorne) sollte dem Spiel vom Borussia Dortmund mehr Schwung verleihen. © AFP | Axel Heimken

Borussia Dortmund wurde wieder aktiver - und wäre nur vier Minuten später um ein Haar in Führung gegangen. Schlotterbeck scheiterte mit seinem Kopfball jedoch am stark reagierenden Zetterer. In die aufkeimende Dortmunder Drangphase hinein setzten die Bremer einen Konter, den Schlotterbeck nur per Foul an Njinmah stoppen konnte. Folgerichtig flog der Innenverteidiger mit Gelb-Rot vom Feld (73.).

Damit war der Offensiv-Anflug der Borussia auch schon wieder beendet. In Unterzahl waren die Dortmunder bemüht, die Null zu halten, was letztlich auch gelang. Denn an diesem Tag fehlten, wie auch dem BVB, Werder Bremen die Mittel, um den Lucky Punch zu setzen. So blieb es beim am Ende höhepunktarmen, aber letztlich gerechten 0:0 an der Weser.

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