Dortmund. Borussia Dortmund will mit dem langjährigen Verteidiger nicht mehr verlängern. Mats Hummels hat zu viel verbrannte Erde hinterlassen.

Mats Hummels verbringt seine Zeit derzeit lieber in der warmen Sonne als im doch für Juni recht kühlen Deutschland. Eigentlich wollte er zwischen Strand und Palmen eine Entscheidung über seine Zukunft treffen, nun kam sein Noch-Arbeitgeber Borussia Dortmund ihm zuvor. Nach Informationen dieser Redaktion hat sich der BVB dazu entschlossen, dem langjährigen Abwehrchef keinen neuen Arbeitsvertrag vorzulegen. Die Zusammenarbeit endet damit nach insgesamt 15 Jahren in Schwarz und Gelb zum 30. Juni 2024.

Lange war es offen, ob Hummels weiter für den BVB spielen würde. In Dortmund gab es die grundsätzliche Bereitschaft, wie schon zum Ende der vergangenen Saison noch einmal um ein Jahr zu verlängern. Dazu kommt es nun nicht, im Klub hat zuletzt ein Umdenken stattgefunden. Zuerst berichteten die Ruhr Nachrichten über diese Entscheidung.

BVB: Hummels-Interview bringt Fass zum Überlaufen

Hummels hatte in dieser Saison immer wieder Stimmung gegen Trainer Edin Terzic gemacht, der am Donnerstag seinen Abschied verkündet hatte. Mal waren die Spitzen diskret, mal ganz offensichtlich. Im Kern ging es dabei immer wieder um die Kritik an Terzics taktischen und spielerischen Maßnahmen. Das Verhältnis zwischen Trainer und Spieler galt als stark belastet. Das Fass zum Überlaufen brachte ein Hummels-Interview mit der Sport Bild wenige Tage vor dem Champions-League-Finale gegen Real Madrid.

Mats Hummels nach dem verlorenen Champions-League-Finale mit Borussia Dortmund.
Mats Hummels nach dem verlorenen Champions-League-Finale mit Borussia Dortmund. © DPA Images | Tom Weller

In diesem Interview hatte Hummels erneut scharf gegen Terzic geschossen. Der Inhalt des Gesprächs soll noch weitaus härter gewesen sein als das, was letztlich veröffentlicht worden ist. Im Verein hat man das Interview – sowohl Zeitpunkt als auch Inhalt – als Frechheit aufgefasst. Eine Trennung ist daher unumgänglich.

BVB sucht einen Innenverteidger, Waldemar Anton im Blickfeld

Der BVB wagt damit den Neustart. Ohne Ex-Coach Terzic und die langjährigen Führungsspieler Marco Reus und Mats Hummels. Mit Nuri Sahin als neuem Chef, der seine Aufgabe nun unbelastet angehen kann. Sportdirektor Sebastian Kehl und Kaderplaner Sven Mislintat müssen nun Ersatz für Hummels beschaffen.

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Ins Blickfeld ist Nationalspieler Waldemar Anton (27) vom VfB Stuttgart gerutscht. Eine andere Spur führt zum jungen Innenverteidiger Dejan Huijsen (19) von der AS Rom. Wohin es Hummels zieht, ist offen. Zuletzt wurde der Weltmeister von 2014 mit Klubs aus der italienischen Serie A in Verbindung gebracht.