Dortmund.. Nach der Galavorstellung gegen den HSV sehen einige Fans ihren BVB bereits beim Champions-League-Finale in München. Da passt es, dass die handelnden Personen bei Borussia Dortmund Ruhe bewahren.

Wenn am 19. Mai 2012 das Endspiel der Champions League angepfiffen wird, ist nur noch die Frage, gegen wen der gerade gekürte, der alte und neue Meister Borussia Dortmund antreten wird.  Nicht nur, und hier kommt Fußball-Nostalgie in Spiel, weil der BVB immer im Endspiel  der Königsklasse stand, wenn dieses im Stadion des Rivalen Bayern München ausgetragen wurde – also 1997. Eher deshalb, weil die Borussia am Freitag die Saison so beeindruckend eröffnet hat, dass der Meister in Deutschland, ja in Europa keine Konkurrenz mehr fürchten muss.

Diesen Eindruck konnte nicht nur der gewinnen, der am späten Freitag nach dem Spiel in Dortmund unterwegs war. Sondern auch noch der, der sich nach dem ersten Ausschlafen mit BVB-Fans austauschte.  „Die spielen ja so gut wie der FC Barcelona“, schwärmte nicht nur einer. Der FC Barcelona immerhin, der im Endspiel der Champions League Manchester United vorgeführt hatte. Das Manchester United, das im Halbfinale der Königsklasse Schalke 04 vorgeführt hatte. Das Schalke 04, das im Viertelfinale des Wettbewerbs  beim Titelverteidiger Inter Mailand gewonnen hatte. Der BVB war da schon längst in der Europa League am FC Sevilla und an Paris St. Germain gescheitert. Für beide war der Wettbewerb  dann vor dem Viertelfinale beendet. So viel zu den europäischen Träume(reie)n.

Neben dem „FC Barcelona“ war nach dem Sieg gegen den HSV ein Name zu hören: Nuri Sahin. Der Vorlagen- und Taktgeber, der eine so  beeindruckende Meistersaison gespielt hatte, wurde nicht vermisst. So schnell kann’s gehen.

Der BVB wird die Saison nicht mit 34 Siegen beenden. In der herausragenden Saison 2010/2011 kamen die Dortmunder auf 27 Siege –  in drei Wettbewerben.  Mehr ist möglich, vor allem nach dem zeitigen Ausscheiden im DFB-Pokal und in der Europa League.

Euphorie und Begeisterung nach der Galavorstellung gegen den HSV: ja und gerne. Größenwahn: nein. Da passt es, dass die handelnden Personen Ruhe bewahren. „Wir dürfen von einem Spiel nicht zu sehr zu schwärmen. Nächste Woche kann die Welt wieder ganz anders aussehen“, warnte BVB-Geschäftsführer  Hans-Joachim Watzke nach dem Feier-Abend gegen den HSV. „Dreht nicht durch“, sagte Jürgen Klopp zu den Sportjournalisten. Und er dürfte in sein Fürbitten auch einige Fans eingeschlossen haben.