Dortmund. Zwei Tore, eine Vorlage und viele gute Pässe: Nuri Sahin zeigte beim 5:1-Sieg über den SC Freiburg sein wahrscheinlich bestes Spiel, seit er Borussia Dortmund im Sommer 2011 in Richtung Real Madrid verlassen hatte. Der 24-Jährige bietet seinem Trainer Jürgen Klopp eine attraktive Personaloption auf der Doppel-Sechs.
Besser kann eine Bewerbung für einen Stammplatz nicht aussehen: Zum 5:1-Sieg gegen den SC Freiburg zwei Tore, eine Vorlage und ganz viele gute Pässe beigesteuert: Nuri Sahin hat am Samstag sein bestes Spiel gezeigt, seit er im Januar 2013 zu Borussia Dortmund zurückgekehrt ist. Und wahrscheinlich auch sein bestes Spiel, seit er den Klub im Sommer des Meisterjahres 2011 in Richtung Real Madrid verlassen hat. „Das war schon relativ gut“, fand ergo auch sein Trainer Jürgen Klopp nach der Vorstellung seines Mittelfeldspielers gegen die überforderten Freiburger.
Für Sahin war es erst der zweite Startelf-Einsatz seit seiner Rückkehr nach Dortmund. Den ersten hatte er versemmelt, bei der 1:4-Heimniederlage gegen den Hamburger SV lief gar nichts. Sechs Mal war er davor oder danach in der Liga auf Einsätze gekommen, meist für nur weniger Minuten. Lediglich vergangene Woche bei seinem längsten Joker-Einsatz über 45 Minuten auf Schalke zeigte er, was er kann, wenn er seine Zeit bekommt. Gegen Freiburg durfte er – Sven Bender war erkrankt, Sebastian Kehl noch verletzt – an der Seite von Ilkay Gündogan von Anfang ran. Und benötigte Anlaufzeit. In den ersten 40 Minuten lief im Dortmunder Spiel insgesamt ganz wenig zusammen.
Bei den verrückten fünf Minuten vor der Pause stand er dann im Mittelpunkt. Erst legte er Robert Lewandowski das 1:1 per Freistoß auf. Dann traf er in der Nachspielzeit zum 2:1. Sein erster Treffer für den BVB seit Ende Februar 2011. „Ich erinnere mich“, sagte er auf Nachfrage, „das war bei den Bayern“. Ein damals ganz wichtiger Auswärtssieg für die Dortmunder auf dem Weg zur Meisterschale.
Und Sahin zog in der zweiten Hälfte das Spiel an sich. Nach Wiederanpfiff ein strammer Torschuss aus der zweiten Reihe. Dann ein Zauber-Lupfer auf Robert Lewandowski. Und in der 72. Minute schließlich sein zweiter Treffer: Gierig erzielte er das 4:1. Sein erster Liga-Doppelpack für den BVB.
BVB demütigt Freiburg
„Seit meiner Rückkehr konnte ich immer etwas zulegen. Und heute kann ich zufrieden sein. Ich stand auch in einer Bringschuld, für das Vertrauen, das in Dortmund in mich gesetzt wurde. Das habe ich heute zurückgezahlt“, sagte Sahin nach dem Spiel. Lob gab es von Sportdirektor Michael Zorc, der die Karriere des gebürtigen Meinerzhageners seit dessen erstem Bundesligaspiel für den BVB mit damals gerade mal 16 Jahren begleitet hat: „Nuri hat seine Sicherheit wiedergefunden. Er hat wirklich richtig gut gespielt heute“, sagte Zorc. Lob gab es auch von BVB-Präsident Reinhard Rauball, der den Deutsch-Türken schon als Jungspund im Dortmunder Nachwuchs beobachtet hatte: „Nuri hat heute einen kleinen Quantensprung gemacht.“
Für den 24-Jährigen Sahin kommt die Länderspielpause zum ungünstigen Zeitpunkt. Immerhin: Er bietet seinem Trainer künftig eine weitere attraktive Personaloption auf der Doppel-Sechs. In der defensiveren Variante mit Ilkay Gündogan und Kapitän Sebastian Kehl oder Sven Bender. Oder in der offensiveren Variante mit dem Deutsch-Türken-Duo Ilkay Gündogan und Nuri Sahin. Klopp darf sich freuen, die Qual der Wahl zu haben.