Dortmund. Die hohen Ticketpreise, die der SV Wilhelmshaven für das DFB-Pokalspiel gegen Borussia Dortmund aufruft, haben zu Protesten unter den BVB-Fans geführt. Die Ultragruppierung “The Unity“ boykottiert die Partie - kritisiert aber nicht nur den SV Wilhelmshaven.
Die Ultragruppierung "The Unity" hat mit einem Boykott auf die Ticketpreise reagiert, die der SV Wilhelmshaven für sein DFB-Pokal-Spiel gegen den BVB aufruft. "The Unity" teilte auf ihrer Internetseite mit, dass die Gruppe die Begegnung am Samstag, 3. August, nicht geschlossen besuchen und auf Vorsänger, Trommeln und optische Stilmittel verzichten wird. "Unsere Ideale sind unser höchstes Gut. Wir fordern eine nachhaltige Preisgestaltung im Fußball und das insbesondere auch in der ersten Pokalrunde", heißt es in der Begründung der Ultras.
Der SV Wilhelmshaven verlangt für das Duell mit dem Vizemeister satte 25 Euro für einen Stehplatz (normalerweise 8 Euro) und 45 Euro für den günstigsten Sitzplatz (normalerweise 12 Euro). Die Fans des FC Augsburg, der im Vorjahr ebenfalls als Bundesligist zu den Norddeutschen reiste, mussten rund 25 Prozent weniger zahlen. "Diese Preise werden der Bedeutung der Partie einfach nicht gerecht und legen den Verdacht nahe, dass sich die Verantwortlichen hier an der Reisefreudigkeit der BVB Fans bereichern wollen", schreibt "The Unity".
Kritik auch am DFB und den Profivereinen
Allerdings machen die BVB-Fans nicht nur dem Regionalligisten einen Vorwurf. Sie kritisieren auch die Regelung, dass im DFB-Pokal 20 Prozent der Zuschauereinnahmen an den Deutschen Fußball-Bund (DFB) gehen und die restlichen 80 Prozent je zur Hälfte an die beiden Vereine: "Wir fordern daher die Bundesligavereine und den DFB auf, alle Einnahmen in den ersten beiden Pokalrunden dem gastgebenden Amateurverein zu überlassen."
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Schon unmittelbar nach der Auslosung, als der SVW eine Preisliste veröffentlichte, hatte die Fan-Initiative "Kein Zwanni - Fußball muss bezahlbar sein" mit Unverständnis reagiert. "Ich verstehe zwar total, dass die kleineren Vereine die Chance nutzen wollen, um Geld zu verdienen, aber für die Fans des großen Vereins ist es eben kein außergewöhnliches Spiel", erklärte Sprecher Marc Quambusch gegenüber RevierSport. "Ich finde es einfach schade, dass die erste Pokalrunde von den kleinen Vereinen nicht mehr als großes Volksfest verstanden, sondern in erster Linie als Finanzierungsmöglichkeit gesehen wird."