Dortmund. Lukasz Piszczek wurde wegen einer Spielmanipulation mit einer sechsmonatigen Sperre für die polnische Nationalelf belegt. Der BVB-Profi darf aber nicht anders be- und verurteilt werden, als die weiteren Angeklagten. Ein Kommentar.
Es war weder ein Kavaliersdelikt noch eine Jugendsünde. Lukasz Piszczek von Borussia Dortmund hat als junger Spieler einen Fehler begangen, der sanktioniert, der bestraft gehört. Im Jahr 2006 warf Piszczek 2500 Euro in die Mannschaftskasse seines polnischen Klubs Zaglebie Lubin, um ein Spiel zu kaufen und sich mit dem bestellten Wunschergebnis für den Europapokal zu qualifizieren. Ältere Spieler sollen damals Druck auf die Jüngeren, wie den 20-Jährigen Piszczek, ausgeübt haben. Der BVB-Profi gehörte beim verkauften Spiel nicht zum Kader seines Klubs.
Piszczek akzeptierte hohes Strafmaß
Die Tat kam erst Jahre später ans Licht. Piszczek zeigte sich selbst an und gestand die Mittäterschaft. Er wurde mit einer sechsmonatigen Sperre für die polnische Nationalelf belegt. Außerdem muss er eine fünfstellige Geldsumme zahlen. Er akzeptierte das vergleichsweise hohe Strafmaß.
Seit der Urteilsverkündung hat sich im polnischen Fußballverband ein bizarrer Funktionärsstreit entwickelt. Hardliner wollen Piszczek für alle BVB-Spiele sperren und sich mit dieser Mehr-Strafe gegen den inzwischen prominentesten Angeklagten des Manipulationsskandals profilieren. In der anstehenden Berufung setzt sich hoffentlich die nachträgliche Erkenntnis durch, dass Piszczek aufgrund seines Status als bekannter Bundesligaspieler nicht anders be- und verurteilt werden darf, als die weiteren Angeklagten. Die haben Bewährungsstrafen erhalten.