Dortmund..

Vom Reservisten zum Helden: Antonio da Silva kam, sah und traf zum Ausgleich in letzter Minute gegen Hoffenheim. „Ich war mir sicher, dass der Ball reingeht“, sagte der 32-Jährige nach dem Abpfiff.

Der begehrteste Interviewpartner nach dem 1:1 von Borussia Dortmund gegen 1899 Hoffenheim war ein Ersatzspieler: Antonio da Silva, in der 74. Minute eingewechselt, Last-Minute-Torschütze, wurde von einem TV-Sender zum nächsten gereicht und durfte von seinem besonderen Nachmittag berichten. Für den Deutsch-Brasilianer war es der zweite Kurzeinsatz in der Bundesliga für den BVB.

Und mit seinem Treffer zum 1:1 hinterließ der älteste Spieler auf dem Rasen einen nachhaltigen Eindruck. Kein Wunder, dass die Südtribüne den 32-Jährigen nach dem Abpfiff forderte und ihn feierte. „Gänsehaut pur, ein überragendes Erlebnis“, berichtete da Silva, der in seinen dreizehn Profijahren ein bisschen was erlebt hat, unter anderem die Meisterschaft 2007 mit dem VfB Stuttgart.

Die Absprache mit Nuri Sahin vor dem wichtigen Freistoß in der Nachspielzeit ging Routinier da Silva locker an. „Ich habe gesagt, lass es mich versuchen. Nuri hat gesagt, dann mach das Ding auch rein. Ich war mich sicher, dass der Ball reingeht“, erzählte da Silva. Während BVB-Freistoßspezialist Sahin anschließend die Spieler in der Hoffenheimer Mauer ablenkte, zog da Silva aus 20 Metern ab und der Ball schlug unhaltbar ein.

Dede und Santana grüßen ihren Landsmann

Anschließend schickte er einen Jubelgruß Richtung BVB-Ersatzbank. Von da grüßten die Brasilianer Dede und Felipe Santana ihren Landsmann: „Wir wissen, was er drauf hat. Toni ist ein guter Junge. Vor seiner Einwechslung haben wir auf der Bank geflachst: Wer eingewechselt wird, macht das Tor“, sagte Dede. „Ich wollte zu Dede und Felipe laufen. Aber das war ein bisschen weit“, sagte da Silva und suchte stattdessen seinen kleinen Sohn auf der Westtribüne. „Aber da waren so viele Zuschauer. Ich habe ihn nicht gesehen. Zum Glück sehe ich ihn nach dem Spiel“, so der 32-Jährige weiter.

Für da Silva war sein erstes Bundesliga-Tor seit zwei Jahren ein Geschenk für eine harte Zeit.

Nach einer Ausleih-Saison in der Schweiz hatte er sich im Sommer beim BVB und bei seinem Ex-Trainer Jürgen Klopp fit gehalten und spät einen Einjahresvertrag bei den Borussen bekommen. „Ich werde weiter alles im Training geben, um bei den Spielen eine Option zu sein. Ich bin dankbar, dass mir Jürgen Klopp mit der Einwechslung das Vertrauen geschenkt hat“, sagte da Silva.