Kaliningrad. Michy Batshuayi winkt bei der WM ein Startelfeinsatz für Belgien gegen England. Seine Zukunft ist offen - beim BVB liegt sie eher nicht.

Das Fotoalbum des Michy Batshuayi wächst und wächst. Ein Selfie an der Seite von König Philippe, Schnappschüsse mit den belgischen Kumpels und die emotionalen Aufnahmen seines ersten WM-Treffers - der 24 Jahre alte Stürmer lebt in Russland seinen Traum. Batshuayis Zukunft nach dem Turnier ist aber offen.

Doch sein dieser Tage auslaufender Leihvertrag bei Borussia Dortmund und die Fragen rund um eine mögliche Rückkehr zum Stammverein FC Chelsea schiebt Batshuayi derzeit entschlossen beiseite. Er saugt jeden Moment beim belgischen Team auf. "Nach meiner Verletzung haben mir einige Ärzte gesagt, dass meine WM-Träume vorbei sind", schrieb Batshuayi bei Instagram: "Jetzt bin ich in Russland."

Batshuayi hatte sich im April im Revierderby bei Schalke 04 eine Verletzung am linken Sprunggelenk zugezogen. Die Schalke-Arena verließ die Frohnatur damals an Krücken - die WM schien ganz weit weg.

Nun bietet sich ihm die Gelegenheit, nachhaltig auf sich aufmerksam zu machen. Im Topduell der Gruppe G in Kaliningrad gegen England am Donnerstag (20.00 Uhr MESZ/ARD) winkt dem athletischen Profi ein Platz in der Startelf. Belgiens Toptorjäger Romelu Lukaku (vier Treffer) plagt sich mit Beschwerden am Sprunggelenk, Trainer Roberto Martinez deutete zudem an, beim erstklassig besetzten Geheimfavoriten auf etliche Stammkräfte zu verzichten.

Lukaku-Backup Batshuayi, den Belgiens Co-Trainer Thierry Henry als "Instinktfußballer bezeichnet", war bereits gegen Tunesien als Einwechselspieler zum Zuge gekommen. Und er erzielte dabei in der Nachspielzeit sein erstes Turniertor. Dennoch drohte ihm Ärger vom anreisenden Papa. "Er wird wütend sein, weil ich nicht noch häufiger getroffen habe", sagte Batshuayi schmunzelnd: "Das ist normal, er weiß, dass sein Sohn ein Torjäger ist."

Für welchen Klub sein in Brüssel geborener Sohn nach der WM spielen wird, weiß Papa Batshuayi wohl auch noch nicht. Derzeit deutet wenig darauf hin, dass die Familie sich künftig häufiger in Dortmund treffen wird. Mit sieben Toren in zehn Spielen hat Batshuayi zwar eine hervorragende Quote im BVB-Trikot vorweisen können, aber ob er auch die perfekte Wahl fürs System des künftigen Borussia-Trainers Lucien Favre ist, scheint fraglich.

Mit kolportierten 40 Millionen Euro Ablöse wäre Batshuayi zudem alles andere als ein Schnäppchen. Und er will ja mit weiteren WM-Toren noch wertvoller werden. (sid)