Manchester. BVB-Kapitän Marco Reus gelingt im Champion-League-Viertelfinale bei Manchester City der Ausgleich. Doch das Guardiola-Team trifft zum 2:1-Sieg.

Marco Reus ärgerte sich, wütete, weil Borussia Dortmund kurz vor einer großen Überraschung stand. Doch knapp vor dem Abpfiff erzielte Manchester City durch Phil Foden das 2:1, nachdem Reus wenige Minuten zuvor über den Ausgleich gejubelt hatte. Durch die knappe 1:2 (0:1)-Niederlage bei der derzeit  vielleicht besten Mannschaft der Welt im Champions-League-Viertelfinale bleibt das Halbfinale bleibt für die Borussia aber möglich. "Schade, dass wir uns heute nicht belohnt haben", sagte Reus bei DAZN.

BVB-Abwehrchef Mats Hummels ärgerte sich nach dem Abpfiff: "Das ist ein Schritt nach vorne, aber das Thema ist bei uns ja, vorne und oben zu bleiben, was Einsatz und Seriösität anbelangt."

Schon am Tag vor der Partie hatte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zur Mannschaft gesprochen, ihr deutlich gemacht, dass ihn die vergangenen Auftritte in der Bundesliga enttäuscht hatten. Und die Profis vermittelten den Eindruck, dass sie ihrem Chef diesmal bessere Laune bereiten wollten.

Borussia Dortmund hatte einen Plan

Den Innenverteidigern Manuel Akanji und Mats Hummels gelang es, das Spiel meistens in Ruhe aufzubauen. Die Borussia zeigte, dass sie einen Plan hatte, wie sie dem englischen Tabellenführer schaden konnte. Durch kontrollierte Pässe auf die offensive Dreierreihe, in der überraschend neben Erling Haaland und Marco Reus auch der erst 19-jährige Ansgar Knauff sein Können auf der großen Bühne präsentieren durfte. Dieser wurde bislang erst in zwei Bundesliga-Partien eingewechselt.

Die Schwarz-Gelben schafften es so, immer wieder für Entlastung zu sorgen. Doch als das Selbstbewusstsein spürbar größer und größer wurde, leistete sich Emre Can einen bitteren Fehlpass. Diesen nutzte Kevin De Bruyne, um vorbei an Mahmoud Dahoud nach vorne zu dribbeln. Über Phil Foden und Riyad Mahrez rauschte der Ball wieder zu De Bruyne, der überlegt die Führung erzielte. Ein Fehler reichte der Elf von Trainer Pep Guardiola.

Emre Can entwickelt sich zum Hauptdarsteller

Can entwickelte sich in dieser Phase langsam zum Hauptdarsteller. Denn knapp zehn Minuten später wollte der Nationalspieler einen De-Bruyne-Freistoß mit der Hacke aus dem eigenen Sechzehnmeterraum leiten, dabei fiel allerdings der hinter ihm postierte Rodrigo reichlich theatralisch auf den kühlen Rasen. Schiedsrichter Ovidiu Hategan pfiff zunächst Elfmeter, revidierte seine Entscheidung aber, nachdem er die Szene noch einmal draußen auf dem Monitor studierte.

Kevin De Bruyne von Manchester City im Zweikampf  mit Dortmunds Mateu Morey.
Kevin De Bruyne von Manchester City im Zweikampf mit Dortmunds Mateu Morey. © Getty | Unbekannt

Es wäre auch interessant gewesen, wie der Schiedsrichter den Zweikampf zwischen Bellingham und Torhüter Ederson beurteilt hätte. Bellingham stibitzte sich in der 37. Minute den Ball von Ederson und lief auf das leere Tor zu. Hategan pfiff jedoch schon Foul, bevor Bellingham einen Treffer hätte erzielen können. Deswegen durfte der Video-Assistent nicht eingreifen.

Reus erzielt den Ausgleich - doch Manchester City legt nach

Die Borussia hätte sich den Ausgleich für ihren mutigen Auftritt spätestens verdient gehabt, als kurz nach dem Beginn der zweiten Halbzeit Dahoud erst um den Gegenspieler tanzte, dann Haaland in den freien Raum schickte. Der Norweger, über dessen Abgang bereits spekuliert wird, setzte sich durch und scheiterte im letzten Moment an Ederson (48.). Anschließend blieb Reus bei einem Freistoß aus aussichtsreicher Position in der Mauer hängen (62.). Kurz danach verließ der engagierte Knauff den Platz, Giovanni Reyna kam. Er musste mitansehen, wie Torhüter Marwin Hitz das 2:0 von Folden verhinderte. Auch De Bruyne hätte später fast erhöht (76.). Der BVB wackelte, dann aber passte Haaland den Ball auf Reus. Und der erzielte den Ausgleich (84). Die Sensation lag in der Luft, dann kam Foden (90.). 

Am Samstag (18.30 Uhr/Sky) müssen die Dortmunder nun in der Bundesliga gegen den VfB Stuttgart darum kämpfen, sich vielleicht noch einmal an die Champions-League-Ränge heran zu robben. Vier Tage (21 Uhr/Sky) hat der BVB dann im Rückspiel nach diesem Hinspiel weiterhin die Chance, ins Halbfinale zu springen.

So haben sie gespielt

Manchester: Ederson - Walker, Stones, Ruben, Joao Cancelo - Rodrigo, Gündogan - Mahrez, De Bruyne, Foden - Bernardo Silva (59. Jesus). - Trainer: Guardiola

Dortmund: Hitz - Morey (81. Meunier), Akanji, Hummels, Guerreiro - Can - Bellingham, Dahoud (81. Delaney) - Knauff (63. Reyna), Haaland, Reus. - Trainer: Terzic 

Schiedsrichter: Ovidiu Hategan (Rumänien)

Tore: 1:0 De Bruyne (19.), 1:1 Reus (84.), 2:1 Foden (90.) 

Zuschauer: keine

Hier gibt es den Live-Ticker für das Spiel Manchester City gegen BVB zum Nachlesen

Manchester City - BVB