Mönchengladbach. Borussia Dortmund steht im Halbfinale des DFB-Pokals. Im Viertelfinale schlägt der BVB Borussia Mönchengladbach. Jadon Sancho der Matchwinner.
Marco Rose klatschte in die Hände, gab Anweisungen, trieb seine Mannschaft an. In diesem emotionsgeladenen DFB-Pokalspiel gegen seinen künftigen Klub Borussia Dortmund ließ der Trainer von Borussia Mönchengladbach damit auch den Willen erkennen, seine persönliche Abschiedstour bei den Fohlen erfolgreich zu gestalten. Als Schiedsrichter Sascha Stegemann aus Niederkassel das Duell am Dienstagabend aber abpfiff, war Rose unter den Verlierern. Durch den 1:0 (0:0)-Sieg zog der BVB ins Halbfinale ein.
Die Gladbacher Krise hat sich zugespitzt. Seit wettbewerbsübergreifend sechs Spielen ist Roses Mannschaft sieglos. Der Bekanntgabe des Trainerwechsels am 15. Februar folgten vier Niederlagen in Serie. In der Champions League haben die Fohlen nach dem 0:2 im Hinspiel gegen Manchester City nur noch eine minimale Chance, noch das Viertelfinale zu erreichen. In der Bundesliga belegen die Gladbacher nur noch Rang neun. Das Erreichen des internationalen Geschäfts über den DFB-Pokal ist für sie nun nicht mehr möglich.
Marco Rose verändert seine Gladbacher auf sieben Positionen
Ganz anders stellt sich die Lage beim BVB dar: Die Dortmunder zogen mit dem vierten Pflichtspielsieg in Serie ins Halbfinale ein. Sie dürfen sich nach dem 3:2-Erfolg beim FC Sevilla zudem in der Königsklasse gute Chancen ausrechnen, die Runde der letzten Acht zu erreichen. Als Tabellenfünfter der Liga liegen sie derzeit nur drei Punkte hinter einem Champions-League-Rang. Es läuft also derzeit bei Roses künftigem Team, das aktuell noch von Edin Terzic trainiert wird.
Sein künftiger BVB-Trainerchef Rose hatte im Vergleich zum Ligaspiel bei RB Leipzig (2:3) gleich sieben Wechsel in seiner Startelf vorgenommen. Im Tor stand wie in den vorherigen Pokalpartien Tobias Sippel statt Stammkraft Yann Sommer. Mit Blick auf diese Position hat BVB-Trainer Edin Terzic für den Rest der Saison nach Informationen dieser Redaktion eine weitreichende Entscheidung getroffen: Marwin Hitz stand nicht nur in Gladbach zwischen den Pfosten, sondern soll auch bis Saisonende im Dortmunder Tor bleiben. Roman Bürki muss also in die zweite Reihe rücken.
Keine zwei Minuten waren gespielt, als es erstmals brenzlig für Hitz wurde. Nach einer Hereingabe von Gladbachs Jonas Hofmann schob Marcus Thuram den Ball aus rund sechs Metern aber am linken Pfosten vorbei. Der Franzose vergab damit eine Großchance. Auf der Gegenseite schoss Marco Reus die Kugel bei einem Volley-Versuch weit über das Tor (8.).
BVB: Raphael Guerreiro verletzt sich früh
Der BVB hatte zuvor bereits wechseln müssen. Raphael Guerreiro verließ das Feld (5.), er hat sich nach Vereinsangaben eine Muskelverletzung zugezogen. Für den Portugiesen kam Nico Schulz in ein Borussen-Duell, das in der ersten Halbzeit kaum Höhepunkte bot.
Was allerdings auch daran lag, dass die Abwehrreihen in der ersten Halbzeit weitestgehend solide agierten. Gladbachs Innenverteidiger Nico Elvedi hatte Torjäger Erling Haaland zunächst im Griff. In der 36. Minute jedoch setzte sich der Stürmerstar nach einem Steilpass von Mats Hummels erstmals durch. Haaland nahm Tempo auf, setzte den Ball aber weit links am Tor vorbei.
Gladbachs Thuram jubelte schon, nachdem und getroffen hatte (45.+2). Wegen Abseitsstellung wurde sein Tor allerdings nicht anerkannt. Nach dem Seitenwechsel dann wurde ein Haaland-Treffer nach Videobeweis aberkannt (53). Auf dem Weg in den Strafraum hatte der Angreifer den Gladbacher Linksverteidiger Ramy Bensebaini gefoult.
Der Algerier rückte kurz darauf mit einem wuchtigen Torschuss aus rund 20 Metern in den Blickpunkt. Hitz bewahrte sein Team mit einer Glanzparade vor einem Rückstand. Sein Gegenüber Sippel hingegen musste den Ball in der 66. Minute aus dem Netz holen. Gladbachs Florian Neuhaus war ein Fehlpass unterlaufen, der BVB konterte stark. Jadon Sancho behielt nach Vorlage von Reus vor Sippel die Nerven und traf zum 1:0. Ein Tor, das dem BVB zum Halbfinal-Einzug reichte. Obwohl Mahmoud Dahoud in der 88. Minute noch mit Gelb-Rot vom Feld musste.