Dortmund. Der BVB verkürzt den Rückstand zum FC Bayern. Gegen Arminia Bielefeld gewann Borussia Dortmund mit 1:0 (1:0). Torjäger Haaland ist zurück.
Laut und langgezogen hallten die Gesänge durchs Stadion. „Erling!“, rief der eine Teil der 33.000 Zuschauer, „Haaland!“ der andere. Dabei hatte der Stürmer von Borussia Dortmund bis dahin noch gar nicht viel mehr geleistet, als sich von der Ersatzbank zu erheben. Das aber bedeutete den ersten Einsatz des Stürmers nach siebenwöchiger Verletzungspause – und sorgte beim BVB-Anhang für erheblich mehr Begeisterung als der glanzlose, aber verdiente 1:0 (1:0)-Sieg gegen Arminia Bielefeld.
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— Borussia Dortmund (@BVB) March 13, 2022
BVB rückt an den FC Bayern heran
Dabei war der tabellarisch durchaus wichtig, denn er ließ die Dortmunder auf sieben Punkte an Tabellenführer heranrücken – bei einem Spiel weniger. Und vor allem vergrößerte er den Vorsprung auf Rang fünf auf neun Zähler – die Champions-League-Qualifikation sollte damit bei neun verbleibenden Partien nur noch Formsache sein.
Das Ergebnis stimmte also – spielerisch aber offenbarte der BVB auch an diesem Abend gegen den Tabellenfünfzehnten reichlich Luft nach oben. Vorne entsprangen aus viel Ballbesitz wenig Chancen, hinten agierten die Dortmunder immer wieder einmal reichlich luftig, was ein gefährlicherer Gegner gut und gerne hätte bestrafen können.
Die Dortmunder brauchten eine Weile, um jene Spielkontrolle zu etablieren, die gegen das Kellerkind Bielefeld das klare Ziel sein mussten. Donyell Malen hatte zwar die erste richtig gefährliche Szene, als sein Schuss an den Außenpfosten klatschte – leicht abgelenkt noch vom früheren Dortmunder Jugendspieler Amos Pieper (8.).
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Ansonsten leisteten sich die Dortmunder zu viele Fehlpässe im Aufbau, zu viele planlose lange Bälle in Richtung der eher kleingeratenen Offensivspieler Thorgan Hazard und Donyell Malen, zu lasch geführte Zweikämpfe. So konnten die Gäste einige vielversprechende Konter fahren – und die wurden zweimal in kurzer Folge gefährlich: Erst zog Masaya Okugawa aus zentraler Position ab und Gregor Kobel konnte nur klatschen lassen (14.). Nach dem anschließenden Eckball kam Bryan Lasme erstaunlich frei zum Kopfball, traf aber das Tor nicht (15.).
Die Dortmunder Defensive machte alles andere als einen sicheren Eindruck gegen die biederen Gäste von der Alm, die vielen Ausfälle machten sich bemerkbar: Neun Profis fehlten, im Laufe der Woche hatten noch die Abwehrspieler Mats Hummels und Raphael Guerreiro wegen Corona und Stürmer Steffen Tigges wegen eines Knöchelbruchs die Ausfallliste verlängert. Doch auch die Bielefelder plagten nach einem Corona-Ausbruch personelle Sorgen.
21 Minuten konnten sie das kompensieren – dann setzte sich die überlegene Qualität der BVB-Profis doch einmal durch: Jude Bellingham verlagerte nach außen, Hazard gab sofort und scharf nach innen und Marius Wolf drückte den Ball über die Linie.
Es war Treffer, der Wirkung zeigte. Die Arminen kamen kaum noch zu eigenen Angriffen, die Dortmunder setzten sich mehr und mehr in der gegnerischen Hälfte fest – kamen aber zu selten gefährlich in den Strafraum. Wolfs Schuss lenkte Stefan Ortega mit starker Parade um den Pfosten (30.). Und seinen Handelfmeter-Pfiff nahm Schiedsrichter Bastian Dankert nach Ansicht der Videoszenen korrekterweise zurück – Bielefelds Robin Hack hatte sich den Ball selbst an die Hand geschossen (31.).
Es blieb ein Spiel geprägt von viel Kampf, wenig Struktur und kaum Strafraumszenen. Torannäherungen brachten zunächst nur Fernschüsse durch Bellingham (56.) auf der einen und Hack (58.) auf der anderen Seite, dann klatschte Malens Versuch nach feiner Einzelleistung an die Latte (59.).
Einwechslungs-Applaus für BVB-Star Erling Haaland
Und dann kam Haaland und mit ihm Giovanni Reyna, der verletzungsbedingt nur drei Spiele in den zurückliegenden sechs Monaten bestritten hatte (62.). Einmal wurde das Duo gefährlich: Haaland legte per Hacke vor, Reyna schoss – knapp vorbei (83.).
So blieb es für Haaland beim Einwechslungs-Applaus – und bei einer Schlagzeile aus Spanien: Dort nämlich schloss Joan Laporta, Präsident vom FC Barcelona, eine Verpflichtung des Stürmerstars aus: „Auch wenn wir die wirtschaftlichen Voraussetzungen hätten, gibt es Transfers, die wir zum Wohle des Vereins nicht tätigen würden.“ In Dortmund wird man es gerne gehört haben.