Dortmund. Zwischen BVB-Trainer Thomas Tuchel und Chefscout Sven Mislintat gibt es einen Konflikt - obwohl beide die Arbeit des Anderen schätzen. Ein Kommentar.
Der Profifußball ist eine ganz eigene, sehr spezielle Welt, das zeigt sich immer wieder. Hochbezahlte Profis können sich beispielsweise ganz wunderbar darüber streiten, wer in der Kabine wo sitzt oder wer am Trainingsgelände wo parken darf. Das muss man wissen, wenn man sich dem Konflikt zwischen Borussia Dortmunds Trainer Thomas Tuchel und Chefscout Sven Mislintat nähert.
Klar ist: Hier geht es nicht um fachliche Differenzen, beide schätzen die Arbeit des Anderen sehr. Aber es treffen zwei spezielle Charaktere aufeinander, beide auf ihre Art sehr eigenwillig. Das macht die Verständigung nicht leichter.
Mislintat entdeckte für den BVB Guerreiro und Aubameyang
In Dortmund betont man, dass die operative Arbeit nicht darunter leidet, dass sich zwei wichtige sportliche Mitarbeiter so gut wie möglich aus dem Weg gehen. Mislintat, der unter anderem Raphael Guerreiro und Pierre-Emerick Aubameyang entdeckte, untersteht Sportdirektor Michael Zorc, liefert diesem Berichte und Analysen, führt Vorgespräche mit Spielern und anderen Klubs. Die Entscheidungen treffen dann Zorc, Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Tuchel. Die Transfers im Sommer zeigen, dass das tatsächlich funktioniert. Zum Wohle des BVB kann der Streit trotzdem nicht sein.