Altach. Es war kein Fußball-Leckerbissen, den Bundesligist Borussia Dortmund und Chievo Verona im Testspiel boten, der BVB gewann mit 1:0. Nach der Partie zeigte sich Trainer Jürgen Klopp nicht ganz zufrieden mit Neuzugang Ciro Immobile - und lobte Debütant Adrian Ramos.

Jürgen Klopp war nicht zufrieden: Am äußersten Rand seiner Coaching Zone stehend verfolgte der Trainer von Borussia Dortmund das Testspiel gegen den italienischen Erstligisten Chievo Verona, das durch einen Treffer Pierre-Emerick Aubameyangs mit 1:0 endete - und seine Mimik und Gestik verriet, dass er vor allem in Durchgang eins nicht allzu viel erfreuliches sah.

"Ich habe gesagt, egal in welcher Verfassung, egal wer spielt, er muss bereit sein, den einen Schritt mehr zu machen, ein unangenehmer Gegner zu sein", sagte Klopp. "Und das war in der zweiten Halbzeit ein Ticken mehr der Fall, nicht nur wegen des Tores." Kurz: "Ich hatte nicht in jedem Moment das Gefühl, es sei ein maximaler Augenschmaus."

Von Immobile wenig zu sehen

Vor allem Neuzugang Ciro Immobile durfte sich da angesprochen fühlen. Vom Stürmer, für 18,5 Millionen Euro vom FC Turin gekommen, war wenig zu sehen. Dafür war zwar auch das einfallslose Dortmunder Mittelfeldspiel verantwortlich - doch der Italiener tat selbst nicht viel, um ins Spiel eingebunden zu werden, ließ sich zu selten zurückfallen, um das Kombinationsspiel mit anzukurbeln. Zu wenig - auch wenn es nur ein Testspiel war.

"In so einem Spiel muss man sich mehr zeigen auf der Position", bemängelte Klopp. "Wenn du dann nur wartest auf Flanken, die nicht kommen, dann hast du mit dem Spiel nichts zu tun." Aber Immobile habe sich viel bewegt und ein paar gute Aktionen gehabt.

Der auffälligere Stürmer aber war Nebenmann Adrian Ramos, der sein erstes Spiel für den BVB machte. Der Kolumbianer, für immerhin rund neun Millionen Euro bei Hertha BSC Berlin losgeeist, zeigte den größeren Aktionsradius, ließ seine technischen Fähigkeiten aufblitzen und setzte sich in vielen Luftduellen durch. Er lieferte den Lichtblick der ersten Halbzeit, als er tief in der eigenen Hälfte den Ball aufnahm, auf der rechten Seite seine Schnelligkeit ausspielte und dann in den Strafraum flankte, wo der Ball eben noch vorm einschussbereiten Immobile geklärt wurde (27.).

Ramos "macht direkt einen superguten Eindruck"

"Da war Tempo dabei, Technik Kopfballstärke", lobte Klopp. "Er hat alles angedeutet, und das muss nach drei, vier Tagen Training auch mal reichen." Tatsächlich ist der Kolumbianer erst am Montag in die Vorbereitung eingestiegen und damit gegenüber seinem Nebenmann und potenziellem Konkurrenten um einen Stammplatz gegenüber vermeintlich im Nachteil.

Ihm kommt jedoch zugute, dass das Spiel seines Ex-Vereins Hertha mit aggressivem Pressing auch der Stürmer und einem Fokus aufs Umschaltspiel dem des BVB in vielen Dingen stark ähnelt - er muss also weniger Anpassungsschwierigkeiten überwinden. Gut möglich, dass Ramos zu Saisonbeginn die Nase vorn hat.

"Adrian ist noch nicht so lange dabei, aber macht direkt einen superguten Eindruck", lobte auch Teamkollege Sven Bender - der aber auch von Immobile noch einiges erwartet. "Beide sind sehr, sehr gute Menschen und fußballerisch haben sie sich ja schon des öfteren bewiesen", sagt er. "Die werden auch bei uns richtig durchstarten."