Dortmund..
Clement Chantome traf in der 87. Minute zum 1:1 für Paris St. Germain im Europa-League-Spiel bei Borussia Dortmund. Der BVB wartet weiter auf den ersten Heimsieg.
Borussia Dortmund wartet in der Europa League weiter auf den ersten Heimsieg. Gegen Paris St. Germain führte der Bundesliga-Tabellenführer durch ein Elfmeter-Tor von Nuri Sahin (51.) lange 1:0. Kurz vor Abpfiff gelang den Franzosen durch Clement Chantome (87.) noch das 1:1. Als Tabellendritter der Gruppe J mit nur vier Punkten und zwei schweren Auswärtsspielen in Paris (7 Punkte) und Sevilla (6) vor der Brust droht den Dortmundern jetzt das Aus in der Gruppenphase.
Mit einem neuen Videofilm warb Borussia Dortmund gestern Abend im Fernsehen: „Wenn du etwas liebst, musst du dafür kämpfen. Du musst an deine Grenzen gehen und dann ein paar Schritte weiter.“ Diese Botschaft sollte auch Programm für den Auftritt der Gastgeber im Duell mit Paris St. Germain sein. Nach bislang einem Sieg und einer Niederlage hätte den Dortmundern ein Heimerfolg gut getan.
Die Spieler von Trainer Jürgen Klopp hatten trotz der frischen Temperaturen auf kurzärmelige Trikots gesetzt und damit sprichwörtlich die Ärmel hochgekrempelt. Von Beginn an übernahmen sie die Spiel-Leitung, hatten mehr Ballbesitz, ohne allerdings mit zu viel Aktionismus gegen die defensiv orientierten Franzosen anzustürmen. Aus dem Schaden des ersten Europa-League-Heimspiels, einem 0:1 gegen den FC Sevilla, war die junge BVB-Mannschaft, bei der Oldie Dede den gesperrten Marcel Schmelzer ersetzte, klug geworden. In diesem verhaltenen wie sortierten Agieren blieben allerdings die flüssigen Kombinationen und Überraschungsmomente aus, mit denen sich die Dortmunder in der Liga nach vorn gespielt hatten. Torchancen gab es kaum. Bei der auffälligsten Aktion scheiterte Lucas Barrios am Pfosten (13.), ein Kopfball des BVB-Stürmers ging knapp am Tor vorbei (26.). Die beste Chance für die Franzosen hatte kurz vor der Pause Mamadou Sakho.
Der starke Innenverteidiger rückte unmittelbar nach dem Wiederanpfiff in den Mittelpunkt. In einer harmlos wirkenden Strafraumszene enteilte ihm der energische Jakub Blaszczykowski, den Sakho nur mit einem Klammergriff niederringen konnte. Schiedsrichter Jonas Eriksson entschied auf Elfmeter (51.). Nuri Sahin verwandelte so cool wie einst Michael Zorc, der lange Jahre die Sahin-Rückennummer 8 getragen hatte. Erstmals seit dem 29. August und nach sieben Spielen hatten Paris wieder ein Gegentor kassiert.
Klopp haderte über mehrere vergebene Chancen
Die Dortmunder, befreit durch die verdiente Führung, agierten jetzt selbstbewusster, frischer und kombinierten sich mit Pass-Serien in Richtung des Pariser Tores. „In dieser Phase haben wir den letzten Ball nicht an den Mann gebracht“, haderte Jürgen Klopp über mehrere vergebene Chancen. Seine Dortmunder hatten indes auch Glück: In der 70. Minute kratzte Robert Lewandowski einen Ball von Mamadou Sakho von der Linie.
Der französische Pokalsieger witterte seine Chance, drängte auf den Ausgleich und schlug in der 87. Minute zu. Stürmer-Star Guillaume Hoarau, der lange auf der Bank saß, arbeitete sich an der Grundlinie durch und legte auf den ebenfalls eingewechselten Clement Chantome zurück. Der knallte den Ball in den kurzen Winkel. Eine späte wie böse Überraschung für den BVB. Und eine Duplizität der Ereignisse, denn vor einer Woche in Köln hatten die Dortmunder ebenfalls kurz vor Schluss den Ausgleichtreffer kassiert. Anders als beim Ligaspiel konnten sie gestern aber nicht mehr den Siegtreffer erzielen.