Dortmund. Nach dem 1:0-Kraftakt gegen Hannover 96 muss Borussia Dortmund den “Champions-League-Modus“ einschalten. Am Dienstag wartet mit dem FC Arsenal eines der derzeit formstärksten Teams Europas. Angst verspüre man nicht beim BVB, sagte Torwart Roman Weidenfeller, der die Partie gegen die Londoner nicht als Match gegen den FC Özil sieht.
"Das war nicht unser bestes Spiel", fasste Nuri Sahin die Leistung des BVB gegen Hannover 96 in den Katakomben des Signal-Iduna-Parks nüchtern zusammen. Jürgen Klopp lief just in diesem Moment am Mittelfeldspieler vorbei, hörte den Kommentar und begann, ansteckend laut zu lachen. In der Tat war das 1:0 gegen die Niedersachsen kein spielerisches Feuerwerk der Dortmunder verglichen zu den vielen Gala-Vorstellungen der vergangenen Wochen, doch war beim Blick aufs Lazarett etwas anderes zu erwarten?
Die fehlende Frische war den Borussen sowohl während, als auch nach dem Spiel deutlich anzumerken. "Wir müssen schnellstmöglich regenerieren, um unser Potenzial zu einhundert Prozent abrufen zu können", sagte Jakub Blaszczykowski. Doch viel Zeit bleibt dem BVB nicht. Bereits am Dienstagabend muss Schwarz-Gelb gegen den FC Arsenal in der Königsklasse ran (20.45 Uhr, live in unserem Ticker).
Die Londoner führen derzeit die Tabelle der englischen Premier League eindrucksvoll an und präsentieren sich auch dank der Verpflichtung von Mesut Özil in bestechender Form. Das Tor zum1:0 durch Jack Wilshere beim 4:1-Sieg am Samstag gegen Norwich City ging um die Welt. Mit traumhaften Tiki-Taka-Kombinationen passten sich die "Gunners" artistisch in den Gäste-Sechzehner und Wilshere verwandelte eiskalt. Ein Tor, das wie kein zweites zeigt, welche Fußball-Philosophie Arsene Wenger seit vielen Jahren an der Themse verfolgt.
Keine Angst vor Arsenal
"Die haben aber gegen Norwich gespielt, nicht gegen Borussia Dortmund", zeigte sich Nuri Sahin unbeeindruckt. Nervös wird man beim Anblick solcher TV-Bilder absolut nicht, sagte Roman Weidenfeller. "Angst vor Arsenal? Absolut nicht. Es wird ein anderes Spiel als gegen Hannover. Der Champions-League-Modus ist gefragt." Unisono versprachen die BVB-Akteure eine Leistungssteigerung verglichen mit dem Krampf gegen die 96er.
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Michael Zorc weiß, was Weidenfeller mit "Champions-League-Modus" meinte, schließlich gewann der heutige Sportdirektor 1997 als Spieler mit den Schwarz-Gelben den Pokal mit den großen Ohren. "Man muss noch konzentrierter sein, darf dem Gegner noch weniger zugestehen. Man muss weniger Fehler machen, aufgrund der Qualitäten der einzelnen Spieler werden die nämlich noch schneller bestraft. In der Champions League bekommt man nicht zehn Torchancen. Wenn du eine bekommst, solltest du die reinmachen." Gerade Letzteres war zuletzt einer der Schwachpunkte beim BVB.
Verzichten müssen die Borussen auf der Insel erneut auf das Coaching von Jürgen Klopp, der von der Uefa auch gegen die "Gunners" eine Innenraum-Sperre aufgebrummt bekam. "Die Situation haben wir jetzt schon mal erlebt", sagte Kuba, "und gegen Marseille haben wir gezeigt, dass wir trotzdem gut spielen können." Klopp wird seine Elf wieder gut auf die Aufgabe in der Königsklasse vorbereiten. Von einem Spiel gegen den "FC Özil" will kein Dortmunder etwas wissen. Die Augen richten sich nicht einzig auf den deutschen Nationalspieler, der im Sommer für 50 Millionen Euro an die Themse wechselte. "Wir wissen, dass er ein sehr guter Spieler ist. Das hat er auch schon bei Real Madrid gezeigt", sagte Weidenfeller. "Doch auch als Özil noch bei Real spielte, haben wir Madrid geschlagen. Wir wissen, worauf es ankommt."
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