Burghausen..
Borussia Dortmund hat die erste Prüfung der Saison bestanden. Der BVB siegte in der ersten DFB-Pokal-Runde in Burghausen 3:0 (2:0). „Der Sieg war nie wirklich gefährdet“, sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp.
Der BVB begann in Burghausen in der erwarteten Aufstellung, also mit dem Weltreisenden Lucas Barrios sowie der offensiven Dreierreihe Kuba, Kagawa (als zunächst einzigem Neuzugang) und Großkreutz in der Startelf. Auf der anderen Seite ist Björn Hertl (34) der einzige, der vom 6. August 2007, einem der größten Tage in der Klubgeschichte, übrig geblieben ist. Hertl – und die Erinnerung auf der Videoleinwand. Damals gegen die Bayern, die – gespickt mit Weltstars wie Kahn, Lahm, van Bommel, Schweinsteiger und Klose – erst nach Elfmeterschießen in die 2. Runde einzogen. Doch damals ist nicht heute.
Heute sind keine vier Minuten gespielt, als Shinji Kagawa und Lucas Barrios das Vertrauen des Trainers erstmals rechtfertigen. Der Japaner flankt maßgeschneidert, der Argentinier, der für Paraguay stürmt, köpft überlegt ein. 1:0 – ein Auftakt nach Maß. Den Neven Subotic bereits nach 13 Minuten ausbaut. Eine Ecke von Nuri Sahin drückt der Serbe, völlig ungedeckt, per Kopf in die Maschen. 2:0 – der Drops vor knapp 10.000 Zuschauern in der Wacker-Arena ist früh gelutscht.
Zu dominant tritt der BVB auf, zu eklatant ist die Unterlegenheit des Underdog. Mal kurbeln Kagawa und Kuba die Dortmunder Schwungräder an, dann wieder verlagern die Außenverteidiger (Owomoyela, Schmelzer) geschickt das Spielgeschehen.
Nach 16 Minuten bedient Kuba seinen in dieser Phase kongenialen Partner Kagawa, der scheitert lediglich an Wacker-Torwart Andreas Michl. Nach einer halben Stunde dann köpft Patrick Owomoyela nach Sahin-Ecke nur knapp über den Querbalken. Fortan bespielt die Borussia einen (zu) tief stehenden Gegner – in aller Ruhe zwar, aber konsequent.
Und Chancen für Burghausen? Bis auf einen einzigen Schuss von Christoph Burkhard (40.) gab es in Halbzeit eins keine! Gut, dass nach 45 Minuten die Seiten gewechselt werden, sonst hätten die Zuschauer auf Haupt- und Gegentribüne ernsthaft eine Genickstarre fürchten müssen.
Gewechselt hat auch Jürgen Klopp, in der Halbzeit: Der Trainer lässt mit Mario Götze Dortmunds Supertalent von der Leine. Ertrag: das 3:0. Kagawa schickt Schmelzer steil, der weiter zu eben jenem Götze, der schulmäßig zurücklegt auf Barrios, dessen verunglückten Versuch letztlich Kevin Großkreutz am langen Pfosten über die Linie drückt (48.). Klasse! Auch der Auftakt in Hälfte zwei ist einer nach Maß.
Nach 56 Minuten dann hat Lucas Barrios seine Schuldigkeit getan. Der weit Gereiste darf sich schonen für die nächste Aufgabe am Donnerstag im Play-off-Hinspiel gegen Qarabag Agdam. Für Barrios erhält mit Robert Lewandowski Neuzugang Nummer zwei die Chance, sich zu präsentieren. Fortan allerdings schaltet der BVB einen Gang zurück, gewährt Wacker-Kapitän Christian Holzer mehrere Schusschancen – mehr aber nicht.
Mehr Sorgen muss man sich um Kevin Großkreutz machen. Der Torschütze fasste sich nach 68 Minuten immer wieder an seine linke Seite, konnte nur noch unter Schmerzen weiterspielen. Da Klopp aber kurz zuvor zum dritten Mal gewechselt hatte (Sven Bender für Nuri Sahin), beorderte der Trainer Großkreutz in die Spitze, um die Partie zumindest nominell mit elf Mann zuende zu bringen. Großkreutz hielt durch bis zur 86. Minute.
Von dieser Blessur und einer zu passiven Schlussphase abgesehen, war es ein Auftakt nach Maß. Qarabag Agdam kann kommen.
Das sieht auch Trainer Jürgen Klopp so: „Das Spiel war frühzeitig entschieden, der Sieg nie wirklich gefährdet. Wir haben wichtige Erkenntnisse gewonnen. Nur die letzten 15 Minuten vor der Pause haben wir nicht gefallen, da haben wir den Faden verloren, ihn nach der Pause wieder aufgenommen, um ihn gleich wieder wegzuwerfen.“
BVB: Weidenfeller – Owomoyela, Subotic, Hummels, Schmelzer – Kehl, Sahin (66. Bender) – Blaszczykowski (46. Götze), Kagawa, Großkreutz – Barrios (56. Lewandowski).
Tore: 0:1 Barrios (4.), 0:2 Subotic (13.), 0:3 Großkreutz (48.).