Dortmund. Erling Haaland kann den BVB im Sommer für 75 Millionen Euro verlassen. Die Dortmunder Verantwortlichen stellen sich auf einen Abgang ein.

Es ist keine Seltenheit, dass sich Abschiede im Fußball in die Länge ziehen; wie bei Erling Haaland, der schon zu fast jedem europäischen Spitzenklub geschrieben wurde. Nun aber bahnt sich tatsächlich eine Entscheidung an.

Borussia Dortmund rechnet nach den Informationen dieser Redaktion jedenfalls nicht mehr mit einem Verbleib des 21-jährigen Stürmers.

BVB: Keine Vertragsgespräche mehr mit Haaland-Seite

Bislang habe es keine Gespräche gegeben, dringt aus dem Verein, die Haaland-Seite um Berater Mino Raiola deute keine Bereitschaft an, noch länger im Ruhrgebiet zu bleiben. Beim BVB bereitet man sich daher auf den Abgang vor. Bis zum 30. April muss ein Klub den Dortmundern offiziell mitteilen, dass er bereit ist, die Ausstiegsklausel von rund 75 Millionen Euro zu zahlen, um Haaland aus einem eigentlich bis 2024 gültigen Vertrag herauszukaufen. Manchester City aus England und Real Madrid aus Spanien werkeln an einem Transfer, durch den das Gehalt des Angreifers in eine enorme Höhe wachsen dürfte.  

Hans-Joachim Watzke und der BVB stellen sich auf einen Abgang von Star-Stürmer Erling Haaland ein.
Hans-Joachim Watzke und der BVB stellen sich auf einen Abgang von Star-Stürmer Erling Haaland ein. © Getty | Unbekannt

Das deutete Matthias Sammer an, der am Dienstag bei Amazon Prime über ein Angebot von Manchester City plauderte. „Ich weiß, dass City hinterher ist“, sagte der Berater von Borussia Dortmund. „Die Zahlen, da hatte ich ein Schleudertrauma, bin ohnmächtig geworden. Meine Frau hat mich wieder aufgerichtet.“

Das klang sogar so, als wisse der BVB bereits, dass Haaland bei dem englischen Erstligisten unterschrieben habe. Ganz so weit ist es jedoch nicht. „Bei Borussia Dortmund hat sich noch kein Klub wegen Erling Haaland gemeldet“, sagt Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke dieser Redaktion.

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Auch Matthias Sammer habe natürlich kein offizielles Vertragsangebot vorliegen, heißt es aus dem Verein. Haaland müsse dem Verein aufgrund der Ausstiegsklausel gar keine Summen nennen, könne selbst über einen Wechsel entscheiden. Die Zahlen, auf die sich Sammer bezogen habe, würden aus einem Bericht des englischen Mediums Daily Mail stammen. Darin heißt es, dass Haaland bei Manchester City 500.000 Pfund in der Woche verdienen könne, was umgerechnet fast 600.000 Euro sind. Kein Profi in der Premier League bekommt so viel auf sein Konto überwiesen – auch nicht Cristiano Ronaldo bei Manchester United.

Die Verantwortlichen der Borussia halten diesen Betrag für realistisch und sie wissen, dass sie damit nicht schritthalten können. Der Verein möchte das Gehalt des Angreifers zwar deutlich anheben, Erling Haaland soll in eine Liga mit Spitzenverdiener Marco Reus aufsteigen (12 Millionen Euro), wenn er mindestens noch eine Spielzeit bleibt. In Manchester hätte er diesen Betrag aber anscheinend nach nicht mal einem halben Jahr zur Verfügung.

Wird den BVB im Sommer mit großer Wahrscheinlichkeit verlassen: Stürmer Erling Haaland.
Wird den BVB im Sommer mit großer Wahrscheinlichkeit verlassen: Stürmer Erling Haaland. © firo | Unbekannt

Vieles deutet deswegen daraufhin, dass es Haaland nach England zieht. Matthias Sammer, der City-Trainer Pep Guardiola aus seiner Zeit beim FC Bayern kennt, glaubt, dass beide voneinander profitieren könnten. „Weil der Pep natürlich eine gewisse Vorstellung hat. Aber er wird auch vom Mittelstürmer lernen müssen. Dementsprechend muss sich das bedingen. Interessante Konstellation.“

BVB beschäftigt sich mit Haaland-Nachfolgern

Ob diese „interessante Konstellation“ zustande kommt, steht noch nicht endgültig fest. Vor etwas mehr als zwei Jahren wechselte Erling Haaland von Red Bull Salzburg zum BVB, die Borussia zahlte 20 Millionen Euro. Der Stürmer entwickelte sich sofort zum prägenden Spieler in der Offensive, in dieser Saison wurde jedoch zudem seine Verletzungsanfälligkeit sichtbar. In Dortmund beschäftigen sie sich jetzt bereits mit möglichen Nachfolgern, indem Wissen, dass sich der Abschied nicht mehr lange ziehen wird.