Dortmund. Der BVB hat Augsburg 2:1 besiegt. Raphael Guerreiro schlawinerte einen Strafstoß ins Netz. Julian Brandt zeigte seine feine Technik. Die Analyse.

 Die dichten Wolken verdeckten die Sonne, das Spektakel war ausgeblieben, trotzdem erzeugte dieser Samstagnachmittag Glücksgefühle, weil er sich nach der langersehnten Normalität anfühlte. Langsam schritten die Spieler von Borussia Dortmund nach dem 2:1 (1:1)-Erfolg des BVB über den FC Augsburg eine Runde über den Platz.

41.000 BVB-Fans strömen ins Stadion

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Donyell Malen winkte, eine Wasserflasche in der linken Hand. Jude Bellingham applaudierte, das Trikot längst ausgezogen. Trainer Marco Rose klatschte als Anerkennung für die Unterstützung der 41.000 Zuschauer (ein Teil kritisierte Marketingchef Carsten Cramer), die nach der in Nordrhein-Westfalen kurzfristig geänderten Corona-Schutzverordnung ins Stadion geströmt waren. Sogar 67.000 wären erlaubt gewesen, sie sollen zum nächsten Heimspiel gegen den FSV Mainz (16. Oktober) nach der Länderspielpause kommen.

Bis dahin wird Stürmer Erling Haaland (Prellung) wohl zurückkehren. Den zähen Sieg über den Tabellenfünfzehnten verfolgte der 21-Jährige nur in einer Loge. Haaland musste mitansehen, wie sich die Borussia gegen den Außenseiter mühte, phasenweise sogar bibberte und die Anhänger nur selten mitriss.

Für den BVB schlawinerte Raphael Guerreiro einen Foulelfmeter lässig ins Tor (10.), Julian Brandt präsentierte bei seinem Treffer seine wunderbare Technik (51.). Andi Zeqiri erzielte den plötzlichen Ausgleich für Augsburg (35.).

Erling Haaland verfolgt das BVB-Spiel in einer Loge.
Erling Haaland verfolgt das BVB-Spiel in einer Loge. © Unbekannt | firo

BVB rückt an den FC Bayern ran

Die Dortmunder rücken so zunächst einen Punkt an den Tabellenführer FC Bayern heran. Die Münchener empfangen allerdings erst am Sonntag (17.30 Uhr/live in unserem Ticker) Eintracht Frankfurt und können wieder davonziehen.

Augsburg habe seiner Mannschaft alles abverlangt, resümierte Trainer Marco Rose nach der Partie. „Wir mussten ständig auf Kontersituation aufpassen, dementsprechend waren wir mit dem 1:0 auf einem guten Weg. Der Ausgleich hat uns die Beine weggezogen.“

Leicht fiel es der Borussia tatsächlich nicht, die Gäste in Verlegenheit zu bringen. Wie ein Geschenk wirkte daher der Foulelfmeter. Jeffrey Gouweleeuw hatte Donyell Malen in die Hacke getreten, was der an diesem Nachmittag überzeugende BVB-Neuzugang nutzte, um auf den Rasen zu klatschen. Schiedsrichter Tobias Welz pfiff, Guerreiro ließ Augsburgs Rafal Gikiewicz in die linke Torwartecke plumpsen und schob den Ball locker ein. Dabei verwunderte etwas, dass Guerreiro diesen Strafstoß schießen durfte und nicht Kapitän Marco Reus. Haaland fehlte ja verletzt.

„Ich habe mich umgedreht und dabei festgestellt, dass wir gar nichts abgesprochen haben“, räumte Marco Rose ein. „Aber das muss man auch nicht. Wir haben gute Jungs auf dem Platz. Marco hat Raffa den Ball gegeben, beide haben alles richtig gemacht.“

BVB-Profi Axel Witsel verliert den Ball

Dortmund kontrollierte nach der Führung die Partie, ohne sich große Chance zu erspielen. Dafür nutzte der FCA in der ersten Halbzeit einen Ballverlust von Axel Witsel für den Ausgleich. Arne Maier rumste den Ball an die Latte, von wo dieser an die Schulter von Torhüter Gregor Kobel und schließlich zu Torschütze Zeqiri prallte.

„Es war ein ärgerliches Gegentor“, meinte Brandt, der in der zweiten Halbzeit den entscheidenden Anteil daran hatte, dass der BVB trotzdem noch siegen konnte. Marius Wolf, der überraschend in der Startelf stand, wuchtete sich auf der linken Seite durch, spielte zu Reus, dieser passte zu Brandt. Und der 25-Jährige legte sich den Ball vom rechten auf den linken Fuß und beförderte ihn aus rund 18 Metern flach in die rechte Ecke.

Raphael Guerreiro streckt die Arme nach seinem Tor aus, Marco Reus lächelt.
Raphael Guerreiro streckt die Arme nach seinem Tor aus, Marco Reus lächelt. © Unbekannt | Getty

BVB-Kapitän Marco Reus vergibt die Vorentscheidung

„Ich habe mich ein bisschen geärgert, dass wir nicht das dritte Tor gemacht haben, aber wenn du gewinnst, bist du erst einmal glücklich“, sagte Brandt. Denn der BVB verschluderte in der zweiten Hälfte mehrere gute Gelegenheiten. Reus hätte treffen können, der eingewechselte Thorgan Hazard ebenfalls. Innenverteidiger Manuel Akanji bemängelte deswegen „die fehlende Genauigkeit“. Auf der anderen Seite wackelten die Dortmunder vor allem bei Standardsituationen, sie retteten sich aber über die Zeit.

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Nun folgt die Länderspielpause, dann das Heimspiel gegen Mainz. Erling Haaland wird in zwei Wochen wohl wieder mitmischen. „Wir müssen den Jungen gesund kriegen“, sagte Trainer Rose.

67.000 Fans erwartet der BVB am 16. Oktober (live in unserem Ticker), diese möchten wieder Glücksgefühle erleben.