Hagen. . Drei Ausländer-Positionen bei Phoenix Hagen für die neue Saison sind besetzt. Nach Gordon und Bell verlängerte jetzt Keith Ramsey. Auf den noch vakanten drei Importplätzen dagegen werden wohl Neuzugänge kommen. Dugat ist kein Thema, auch eine Rückkehr von Gregory und Dorris ist unwahrscheinlich.

Er ist kein Mann für die nackte Statistik. Sieben Punkte im Schnitt, ganze drei Dreier in der gesamten Saison, dazu nur 40 Prozent Freiwurfquote - das klingt offensiv nicht wirklich spektakulär. Und doch spielte die Vertragsverlängerung von Keith Ramsey in den Planungen von Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen eine zentrale Rolle. „Es war in allen Gremien klar, dass das Top-Priorität hat“, kommentierte Geschäftsführer Oliver Herkelmann die Zusage des US-Centers, bis 2015 zu bleiben: „Seine Stärken und all das, was er uns gibt, sieht man nicht auf den ersten oder zweiten Blick.“

Vielseitigkeit und hohe Effektivität machen den 26-Jährigen, der vor Jahresfrist vom israelischen Zweitligisten Ironi Ramat Gan kam, für Phoenix so wertvoll. Und dass der 2,05-m-Mann mit seiner Schnelligkeit und seiner Fähigkeit, auch gegen Aufbauspieler verteidigen zu können, perfekt in den von Coach Ingo Freyer vorgegebenen Spielstil passt. Bei näherem Blick auf die Statistik zeigt sich auch, dass Ramsey sich im Saisonverlauf zum zweitbesten Rebounder de Teams hinter dem Liga-Führenden Larry Gordon gesteigert hat. Keiner in der Mannschaft hat zudem so viele Blocks (1,3) und Steals (1,6) aufzuweisen wie der Mann aus Murfreesboro/Tennessee. Dessen Berufung ins „All Defense Team“ der Liga bei Internet-Portal Eurobasket kommentierte Gordon folgerichtig: „Eine hoch verdiente Anerkennung für einen großartigen Spieler.“

In der neuen Saison spielen Ramsey und Gordon wieder in einem Team, in dem nun noch drei Import-Kaderplätze unbesetzt sind. Dass Henry Dugat keinen davon besetzen wird, daran ließ Herkelmann keinen Zweifel. Mit Dino Gregory und Mark Dorris würde man grundsätzlich weitermachen, wenn es wirtschaftlich darstellbar wäre. Das aber erscheint unrealistisch. Bei Sondierungen mit den Spieleragenten hätten die Vorstellungen deutlich auseinander gelegen. Aktuelle Phoenix-Angebote liegen beiden deshalb nicht vor.

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Die deutschen Plätze im Kader dagegen sind nach der Verpflichtung von Urule Igbavboa besetzt - mit einer Ausnahme. Youngster Jonas Grof, der nach einem Jahr am Lee Academy-College im US-Bundesstaat Maine nach Hagen zurückgekehrt ist, würde man gern noch dazunehmen. Zumal der 18-jährige Jugend-Nationalspieler (Herkelmann: „Er kann von Position eins bis vier alles spielen“) auch noch eine Saison bei den Phoenix Juniors agieren kann. Aus wirtschaftlichen Gründen hofft Herkelmann darüberhinaus, dass sich ein neuer Klub für Nikita Khartchenkov finden lässt: „Dann können wir in mehr Qualität für die drei offenen Ausländer-Positionen investieren.“

Sören Fritze künftig in Ulm

Einen neuen Klub gefunden hat der bisher für Phoenix und Regionalligist BG Hagen spielende Doppellizenzler Sören Fritze: Der 19-jährige Aufbauspieler wechselt nach Ulm. Er soll bei den Weißenhorn Youngstars in der 2. Bundesliga Pro B zum Führungsspieler heranreifen und steht dazu im Trainingskader von Erstligist ratiopharm Ulm, für den mit Nationalspieler Per Günther ein weiterer Hagener spielt. Bereits vor einem Jahr war Fritze - damals MVP der Nachwuchs-Bundesliga (NBBL) - von den Ulmern um den früher ebenfalls in Hagen tätigen Nachwuchs-Cheftrainer Chris Harris umworben worden.