Hagen. . Eine Neuauflage des hoch emotionalen Playoff-Duells der Vorsaison zwischen diesen Teams wird es 2014 wohl nicht geben. Dafür sorgte Brose Baskets Bamberg mit dem hart erkämpften 81:72 (32:36)-Sieg bei Phoenix Hagen.

Damit übernahm Meister Bamberg zwar zumindest für 24 Stunden die Tabellenführung in der Basketball-Bundesliga, der Rückstand der Gastgeber auf Endrunden-Platz aber wuchs gleichzeitig auf sechs Zähler an. Den Hagenern blieb nur der Trost, den hohen Favoriten erneut an die Leistungsgrenze gezwungen zu haben.

Es begann wie einst im Mai: Die Phoenix-Fans pfiffen vom Hochball weg bei jedem Bamberger Angriff, als ob Playoff-Time wäre, die Hagener Spieler übten gleich mächtig Druck auf ihre Gegner aus. Und die Bamberger, bei denen neben Topwerfer Anton Gavel auch den nachverpflichtete Spielmacher Jared Jordan wegen einer Bänderverletzung passen musste, zeigten Wirkung. Beim 9:2 für Phoenix durch David Bells Dreier nach Steal stand die Enervie Arena Kopf, wenig später – als auch Larry Gordon aus der Distanz getroffen hatte (14:7, 5.) – bat Gäste-Coach Chris Fleming schon zur zweiten Auszeit. Die half nicht wirklich, bei Gordons 20:10 (6.) war der Hagener Vorsprung zweistellig. Und Phoenix-Coach Ingo Freyer wechselte bereits fleißig durch, um den Defensivdruck hoch halten zu können.

Das klappte, doch nun gingen auch die Bamberger defensiv aggressiver zu Werke. Mit Folgen, denn nach dem 34:27 (15.) blieben die Gastgeber fünf Minuten ohne Korb. Auch weil die Schiedsrichter die Hagener mit gleich drei Offensiv-Foulpfiffen stoppten, während sie dem stets weit ins Spielfeld strebenden Gäste-Coach Chris Fleming das technische Foul zwar androhten, es aber nicht verhängten. Bis auf 34:32 kamen die Bamberger heran, ehe Routinier Bernd Kruel kurz vor dem Pausenpfiff die Phoenix-Korbflaute beendete.

Erste Bamberger Führung

Doch nun war der Meister besser auf das Hagener Spiel eingestellt. Die Gäste reduzierten ihre Fehlerzahl, fanden offensiv die frei stehenden Akteure. Ein Dreier von John Goldsberry als einzig verbliebenem Spielmacher im Team bedeutete die erste Bamberger Führung (36:37), jetzt konnte Phoenix noch einmal kontern (45:41, 26.). Doch gegen Center D’Or Fischer fanden sie in der Folge kein Mittel mehr, zumal der bis dahin stark spielende Dino Gregory schon früh sein viertes Foul sah (22.) und erneut für Kruel Platz machte. Nach dessen 51:51 (28.) waren die Gastgeber in einigen Szenen ungeordnet. Schnell hieß es 51:58, ehe der junge Niklas Geske mit einem Dreier von weit draußen mit der Sirene wieder für etwas Hoffnung sorgte.

Die keimte noch stärker auf, als der freche Geske sogar zum 60:60 traf (32.), doch mit einer Auszeit brachte Fleming den Meister wieder auf Kurs. Goldsberry und der hochprozentig treffende Jamar Smith ließen die Gäste jetzt endgültig enteilen (60:65), Phoenix wirkte nun offensiv ratlos. Als Dreier von Bell und Gordon auf dem Ring landeten und der unglücklich agierende Mark Dorris beim Fastbreak-Dunkingversuch von Rakim Sanders geblockt wurde, schwand auf den Rängen die Hoffnung auf eine erneute Überraschung. Zumal die Bamberger nun ganz abgezockt die Hagener Fehler ausnutzten. Spätestens bei Smith’ 62:72 (37.) war ihnen der zweite Auswärtssieg in dieser Woche sicher.Was bei Fleming für sichtbare Erleichterung sorgte. „Ich bin sehr froh, hier gewonnen zu haben. Das war eine sehr schwere Aufgabe“, bekannte der Bamberger Coach, während Hagens Trainer Ingo Freyer einräumte: „Am Ende hat der Bessere gewonnen. Aber wir hätten gern noch mal für eine Überraschung gesorgt.“

Phoenix Hagen: Bell (19), Geske (7), Bleck, Krume, Khartchenkov, Kruel (6), Wendt (4), Gordon (11), Gregory (10), Dorris (9), Ramsey (6).

Brose Baskets Bamberg: Goldsberry (10), Sanders (9), Tadda, Schmidt, Ford (2), Harris (12), Jacobsen (8), Smith (16), Zirbes (4), Fischer (20).