Hagen. . Die Erinnerungen an die Stadthalle Bremerhaven sind für Phoenix Hagen überwiegend positiv. Zweimal siegte der Basketball-Bundesligist hier bereits. Sollte Phoenix dies auch am Mittwoch gelingen, winkt im Idealfall sogar der Sprung auf Playoff-Rang acht.
Die Erinnerungen an die Stadthalle Bremerhaven sind überwiegend erfreulich. An David Bells neun Dreier zum 107:77-Rekordsieg im Oktober 2010 etwa, oder an 13 Assists eines gewissen Patrick Sparks - sein einziger Glanztag im Trikot von Phoenix Hagen - beim 88:83-Erfolg anderthalb Jahre später. Das frischeste Bild von den Eisbären Bremerhaven allerdings ist aus Hagener Sicht weniger positiv. Vor drei Monaten reiste das Team von Trainer Calvin Oldham als siegloses Schlusslicht der Basketball-Bundesliga (BBL) zum Ischeland - und siegte mit 93:89. Ein Eindruck, den das Phoenix-Team im Rückspiel am morgigen Mittwoch (19.30 Uhr) in Bremerhaven gern revidieren würde.
Er bleibt vorsichtig - auch nach dem elften Saisonsieg, der das Punktekonto erstmals in diesem Jahr wieder ausgleicht. Und angesichts von 14 Zählern Abstand zu den letzten beiden Plätzen die Abstiegsgefahr endgültig gebannt haben dürfte. „Natürlich sind wir jetzt dichter an den Play-offs als am Tabellenkeller“, sagt Phoenix-Trainer Ingo Freyer, „aber wir gucken weiter von Spiel zu Spiel.“ Was in dieser Woche angesagt erscheint, es geht im Viertages-Rhythmus aufs Parkett. Und vor dem lange ausverkauften Heim-Hit am Karnevalssonntag gegen Bayern München steht eben jene Auswärtsaufgabe in Bremerhaven an. Die bei einem Sieg - und gleichzeitiger Ludwigsburger Niederlage gegen Berlin - Phoenix sogar auf Playoff-Rang acht befördern könnte.
Personalsituation hat sich bei Phoenix weiter entspannt
„Das wird kein einfaches Spiel“, warnt allerdings Phoenix-Geschäftsführer Oliver Herkelmann vor dem Gang zum Tabellen-14., der jüngst mit 77:67 in Bayreuth siegte. Auch Coach Freyer verweist auf einen beachtlichen Eisbären-Kader mit sieben Importkräften - darunter Liga-Topwerfer Darius Adams und Ex-Allstar Derrick Allen - sowie Nationalspieler Philip Zwiener und 2,21-m-Riese Nick Schneiders. Doch nach vier Rückrundensiegen ist bei den Hagenern das Selbstbewusstsein ausgeprägt. „Wir fahren nach Bremerhaven, um da zu gewinnen“, sagt Freyer.
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Zumal die Personalsituation sich weiter entspannt. Dino Gregory dürfte seinen Jetlag überwunden haben, bei den Doppellizenzlern stehen neben Fabian Bleck auch Sören Fritze und Ruben Dahmen zur Verfügung. Nur bei Nikita Khartchenkov, dessen Virus-Erkrankung sich als Pfeiffer'sches Drüsenfieber herausgestellt hat, das mittlerweile aber ausgeheilt ist, bleibt Freyer skeptisch. „Nikita konnte noch nicht richtig mittrainieren, hat viel Substanz verloren“, sagt der Trainer, „ihn müssen wir langsam wieder aufbauen.“ Mit den personellen Engpässen ist Phoenix allerdings ohnehin gut zurecht gekommen. Herkelmann: „Die kleine Rotation scheint einigen Spielern gut zu tun.“
Umdenken beim Livestream erforderlich
Umdenken muss Phoenix beim Thema Internet-Livestream. Die von Dienstleister „Keemotion“ produzierten Bilder erfüllen die BBL-Standards nicht, die Liga akzeptiert sie nicht für Coaching-Server und BBL-TV. „Wir haben da viel Zeit und Energie investiert, das ist umsonst gewesen“, bedauert Herkelmann. Statt mit dem „Keemotion“-System der automatischen Kamera-Technologie will man die Live-Übertragungen nun mit herkömmlicher Technik bewerkstelligen. „Dazu werden mehr Hardware und Personal benötigt“,sagt Herkelmann. Das notwendige Equipment stellt FeuervogelTV-Macher Oliver Linke nun zusammen, manches wie einen Regieplatz hat man bereits. Vorbilder sind die gut funktionierenden Übertragungen von Trier und Frankfurt. Wann - nach einem Testlauf - die erste Übertragung stattfinden kann, ist noch offen.