Die Erwartungen sind hoch, der Hype um Dirk Nowitzki und der Aufstieg des FC Bayern machen es möglich: Die „beste Saison aller Zeiten“ prophezeite kurz vor dem Start der Basketball-Bundesliga deren Präsident Thomas Braumann. Die 46. Saison soll wieder in allen Bereichen Steigerungsraten bringen. Gerade bei der medialen Aufmerksamkeit erhofft man sich einen Schub vom prominenten Neuling um Dirk Bauermann und den vom Basketball-Virus angesteckten Präsidenten Uli Hoeneß.
Ob der auch weiter unten, sprich bei Teams in der unteren Tabellenhälfte wie Phoenix Hagen ankommt, muss sich noch erweisen. Hoffentlich werde nicht nur immer Bayern im TV gezeigt, bemerkte etwa Phoenix-Geschäftsführer Oliver Herkelmann. Die ersten Ansetzungen können solche Zweifel nicht zerstreuen, bei den ersten sieben Live-Spielen sind nur sieben unterschiedliche Teams beteiligt - und die Münchner gleich dreimal. Andererseits füllen die Bauermann-Schützlinge den Gegnern zweifellos die Halle besser, als es die abgestiegenen Düsseldorf oder Mitteldeutscher BC getan haben. Auch Phoenix hat vorsorglich für das Bayern-Gastspiel im Februar die große Westfalenhalle geblockt, scheut aber diesmal wohl das Risiko des Umzugs nach Dortmund.
Denn nach zwei Spielzeiten mit großen Belastungen durch Injoy-Halle bzw. Enervie-Arena hofft man bei Phoenix, sich mehr auf das Sportliche konzentrieren zu können. Denn das Überleben in der Eliteliga wird angesichts des Abgangs der meisten Leistungsträger und des weiterhin im Liga-Vergleich kleinen Budgets schon schwer genug. In der phänomenalen Vorsaison hatte man bei den Neuen fast ausnahmslos Glücksgriffe und war früh gesichert. Eine solche Transferbilanz kann man nicht jedes Mal erwarten, doch wettbewerbsfähig muss auch das aktuelle Team schnell sein. Für Nachbesserungen gäbe es finanziell nur wenig Spielraum.