Hagen. . Der Amerikaner mit deutschem Pass hat mit drei Klubs in Folge Bundesliga-Aufstieg geschafft. Nun spielt er in der Eliteklasse für Phoenix Hagen.
Das Team, das die meisten Dreier in der Basketball-Bundesliga nimmt, hat einen neuen Scharfschützen: Mit Jeremy Dunbar verstärkt Phoenix Hagen in der neuen Saison ein Deutsch-Amerikaner mit reichlich Aufstiegs-Erfahrung. Mit drei Klubs in Folge - BG Göttingen, s.Oliver Baskets Würzburg und zuletzt Rasta Vechta - schaffte der 28-jährige Guard den Sprung in die Eliteklasse, dort spielt er nun für Hagen. Zur Freude von Phoenix-Coach Ingo Freyer: „Einen Shooter mit deutschem Pass auf diesem Niveau hatten wir noch nicht, er gibt uns mehr Tiefe im Kader.“
Vor allem die Treffsicherheit aus der Distanz kennzeichnet den in in Pensacola/Florida geborenen 1,95-m-Mann, der nach seiner Collegezeit bei den Arkansas Tech Athletics (NCAA2) seit Sommer 2011 in Deutschlands 2. Bundesliga ProA spielt. Egal ob bei den Crailsheim Merlins und den Cuxhaven BasCats oder seinen Aufstiegs-Stationen Göttingen, Würzburg und Vechta - stets traf Dunbar mehr als 40 Prozent seiner Dreipunktwürfe. In der letzten Saison in Vechta an der Seite von Ex-Phoenix-Spielmacher Chase Griffin spielte der Sohn einer deutschen Mutter knapp 22 Minuten bei 7,3 Punkten im Schnitt, traf 43% seiner Dreier. „Jeremy passt sehr gut in unser Konzept“, sagt Freyer, „und er freut sich auf unser Spielsystem.“
Schon länger, so der Phoenix-Coach, beobachte man Dunbar. „Der deutsche Markt gibt nicht so viel her. Ich bin sehr zufrieden, dass wir noch so ein Kaliber bekommen konnten, der bei guten Zweitligisten stets Leistungsträger war.“ Zumal auf der Position zwei, auf der Freyer Dunbar eher als auf dem Flügel sieht, ein deutscher Backup-Spieler noch fehlte - anders als im Aufbau (Jonas Grof, Pascal Zahner-Gothen), auf Position drei/vier (Adam Hess, Julian Jasinski) und unter den Körben (Marcel Keßen). Die Auswahl an Kandidaten war überschaubar, zuletzt etwa spielte Braunschweigs Lucas Gertz zwei Tage bei Phoenix vor.
Mit Hobby-Gitarrist Dunbar, der Anfang August mit Frau und Kind nach Hagen kommt, konnte man nun einen gestandenen Spieler für die engere Rotation unter Vertrag nehmen. „Er ist noch nicht satt, weil er noch nie in der ersten Liga gespielt hat“, ist Freyer überzeugt. Als Nachfolger von JJ Mann sieht der Coach den 28-Jährigen aber nicht. „Da haben wir einen Anderen auf der Rechnung, der JJ’s Rolle übernehmen soll“, sagt Freyer, ein US-Amerikaner soll zeitnah verpflichtet werden. Er wäre nach Dunbar, Hess, Grof, Keßen, David Bell, Owen Klassen, Richard Williams und Yannick Anzuluni dann der neunte feststehende Spieler im Kader. Nur ein neuer Center in der Nachfolge von D.J. Covington, der nach vier Monaten im Krankenhaus demnächst in die stationäre Reha nach Gelsenkirchen wechseln soll, würde dann noch gesucht.
Letzter Gegner noch gesucht
Weitgehend fest steht der Vorbereitungsplan des Freyer-Teams, nur für die Generalprobe am dritten September-Wochenende am Ischeland wird noch ein hochklassiger Gegner gesucht. Am ersten August-Wochenende versammelt sich das Team für die Saison 2016/16 in Hagen, nach Medizintest und Foto-Shooting bittet Coach Ingo Freyer am 10. August ins Ischelandstadion zum obligatorischen Cooper-Test. Vom 15.-20. August bezieht man ein Trainingslager in der Sportschule Kaiserau, nach der Rückkehr folgt der erste Test gegen ProB-Ligist Bayer Giants Leverkusen (20. August, 19 Uhr, Otto-Densch-Halle Eilpe).
Am darauffolgenden Wochenende reist man nach Hamburg, testet am 26. August bei ProA-Ligist Hamburg Towers, ehe die auch schon traditionelle Belgien-Reise ansteht. Am 30. August gastiert Phoenix bei Erstligist Betfirst Liege Basket in Lüttich, tags darauf tritt man bei Basic-First Brüssel an (18 Uhr). Der USC Heidelberg tritt am Ischeland am 4. September an, am zweiten September-Wochenende reist Phoenix zum Hansi-Witsch-Benefizturnier nach Koblenz. In der Sporthalle Karthause trifft man am 10. September (13 Uhr) auf ProA-Ligist RheinStars Köln, ehe tags darauf Ligarivale Gießen 46ers der Gegner ist (17 Uhr).