Hagen. . Der Basketball-Verein reagiert auf die Fan-Kritik. Er verlängert das Vorkaufsrecht. Geschäftsführer Peter Brochhagen: Wir wollen Druck herausnehmen.
- Sven Eklöh: Terminkonstellation war unglücklich
- Unterlagen an die Liga gehen in nächsten Tagen heraus
- Konsolidierung bleibt eine Herausforderung
Bis zum 30. Juni hat Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen Zeit, die von der Liga bei der Lizenzerteilung verordneten „auflösenden Bedingungen“ zu erfüllen. Am gleichen Tag sollte nach dem bisherigen Stand auch die Verlängerungsfrist für Dauerkarten enden. Gestern gab Phoenix eine Terminänderung bekannt: „Auf vielfachen Wunsch haben wir uns dazu entschlossen, das Vorkaufsrecht bis zum 15. Juli zu verlängern“, so Phoenix-Geschäftsführer Peter Brochhagen.
Dass die Verlängerungsfrist für Dauerkarten zu einem Zeitpunkt ablaufen sollte, an dem möglicherweise immer noch kein endgültiges grünes Licht von der Liga für eine weitere BBL-Saison vorliegt, hatte in Fankreisen Verstimmung ausgelöst. „Diese Terminkonstellation war etwas unglücklich“, räumte gestern Sven Eklöh ein, Aufsichtsratschef der für den Bundesligabetrieb verantwortlichen Basketball Hagen GmbH und Co. KGaA. Deshalb habe man die Verlängerungsfrist ausgeweitet. „Wir wollen damit den Druck herausnehmen“, so formuliert es Peter Brochhagen.
Sowohl Eklöh als auch Brochhagen zeigten sich gestern sehr zuversichtlich, dass mit den zusammengestellten Nachweisen alle Bedingungen der Liga erfüllt werden. Die Unterlagen würden „in den nächsten Tagen“ herausgehen.
Es geht in erster Linie um die alte Phoenix GmbH, die fortgeführt und konsolidiert werden muss. Weil in der abgelaufenen Saison die von der Liga vorgegebene Konsolidierung nicht gelang, wurde Phoenix im April mit dem Abzug von sechs Punkten und einer Geldstrafe in Höhe von zunächst 40 000 Euro belegt, die später auf 10 000 Euro reduziert wurde. Dass eine derartige Bestrafung dem Verein in der Vergangenheit wegen nicht erfüllter Auflagen schon einmal angedroht worden war, erfuhren die heutigen Verantwortlichen erst im Nachhinein.
„Wir sind ein Sanierungsfall, die Konsolidierung ist eine große Herausforderung“, daraus macht Sven Eklöh kein Hehl. Die Erteilung der Lizenz für die nächste BBL-Saison, wenn auch unter auflösenden Bedingungen, dokumentierte, dass der Weg, den Phoenix eingeschlagen hat, von der Liga goutiert wird.
Keine Familiendauerkarten mehr
Um ihn fortsetzen zu können, wurden die Preise für Dauerkarten erhöht. Man müsse höhere Einnahmen erzielen, das Ticketing sei nun einmal ein wichtiges Standbein und die Hallenkapazität begrenzt“, warb Peter Brochhagen bei der Bekanntgabe um Verständnis. Beispielsweise dafür, dass es künftig keine Familiendauerkarten mehr gibt, deren Ermäßigungsstufen recht großzügig bemessen waren.
In der Vergangenheit war der Absatz von Dauerkarten ein Selbstläufer. Es gibt eine Warteliste mit eingetragenen Interessenten. Diese haben nach Ablauf des jetzt bis zum 15. Juli verlängerten Vorkaufsrechtes für Dauerkartenbesitzer einen Monat lang Zeit, nicht verlängerte Saisonkarten zu übernehmen. Wenn danach noch Dauerkarten verfügbar sind, gehen sie in den freien Verkauf.
Die Saison startet am 23.-25. September voraussichtlich mit einem Heimspiel gegen Göttingen.