Hagen. . Die Eisbären Bremerhaven empfangen mit den Ex-Hagenern Gordon und Bleck Phoenix als Tabellenletzter. Trainer Ingo Freyer setzt auf mentale Stärke.
Zwei Spieler haben schon in der NBA gespielt, einer ist für das Allstar-Spiel nominiert, auch Neuzugang Larry Gordon schaffte dies in seinem ersten Jahr bei Phoenix Hagen. Und doch sind die Eisbären Bremerhaven jetzt Tabellenletzter in der Basketball-Bundesliga, nachdem sie am Dienstag auch daheim gegen das bisherige Schlusslicht Mitteldeutscher BC patzten. Was die Aufgabe für Phoenix Hagen am Samstag um 18.30 Uhr in der Stadthalle Bremerhaven nicht unbedingt einfacher macht, der Druck bei den Gastgebern wird immens sein. „Das sind alles sehr gute Einzelspieler“, weiß Phoenix-Coach Ingo Freyer, „von denen kann jeder mit seinen Eins-gegen-eins-Qualitäten heißlaufen. Wir müssen gegen sie im Kollektiv gut verteidigen.“
Warum es bei den Eisbären erneut trotz namhafter Transfers überhaupt nicht läuft, ist eines der großen Rätsel der aktuellen Spielzeit. „Wir haben eine Mannschaft zusammengestellt mit so viel Geld, wie wir noch nie hatten“, bekennt Manager Jan Rathjen. Doch ihre hohe Qualität bewiesen die Bremerhavener, die neben Gordon auch den am Dienstag wegen Grippe fehlenden Fabian Bleck aus Hagen verpflichteten, nur phasenweise. Bei der unglücklichen Heimniederlage nach Verlängerung gegen Bayern München oder dem überraschenden 80:69-Sieg bei Alba Berlin (Freyer: „Da hatte Alba keine Chance“), kurz nachdem Assistenz-Coach Chris Harris das Trainer-Amt von Muli Katzurin übernommen hatte.
Der Effekt scheint wieder verpufft, auch die Rückkehr von Spielmacher Lorenzo Williams brachte noch keinen Sieg. Mit Jerry Smith und den Topwerfern Kyle Fogg und Jerry Smith agiert er im Aufbau, mit Brandyn Curry und dem Deutsch-Israeli Adam Ariel haben die Eisbären weitere Guards im Kader. Neben den Flügeln Gordon und Bleck hat Harris auf den großen Positionen die Wahl zwischen Ex-NBA-Profi Tyrus Thomas, Tony Bishop, dem genesenen Nationalspieler Philip Zwiener und den 2,11-m-Hünen Jannik Freese und Waverly Austin. Vor allem unter dem Korb habe man aber aktuell die größten Schwachstellen, räumt Rathjen ein: „Wir können nur an die Ehre der Spieler appellieren, gegen Hagen mit der richtigen Einstellung aufzulaufen.“
Brochhagen fährt erstmals mit
Mit mentaler Stärke über 40 Minuten will Freyer bei den Bremerhavenern, die häufig in der Schlussphase nervlich einbrachen, bestehen. Zuletzt trat sein Team bei drei Siegen in Folge sehr fokussiert auf, diese Konzentration müsse man erneut abrufen. Begleitet wird Phoenix bei der Reise an die Nordseeküste erstmals vom neuen Geschäftsführer Peter Brochhagen, der sich dem Team am Mittwoch vorstellte. „Die Mannschaft steht so gut da, da passt alles“, hebt er hervor. Erste Aufgabe für ihn sei nun, sich ein genaues Bild über die Ertragslage zu machen und mit einer eigens gebildeten „Task Force“ die jüngst vorgestellte Sponsoren-Sonderaktion voranzutreiben. Seine Zuversicht, so Brochhagen wenige Tage nach Amtsantritt, steige: „Wenn wir die Zeit und das Vertrauen von den Hagenern bekommen und das Team mit Ergebnissen hilft, habe ich ein gutes Gefühl, dass wir das hinkriegen.“