Hagen. . Das Mannschafts-Puzzle bei Basketball-Bundesligist Phoenix Hage weist noch deutliche Lücken auf - doch D.J. Covington soll die Centerposition besetzen.

Das Mannschafts-Puzzle weist noch deutliche Lücken auf, mehr als bei vielen Konkurrenten. Knapp vier Wochen vor dem Vorbereitungsstart hat Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen aber immerhin den zweiten Import-Kaderplatz - nach dem in seine fünfte Saison gehenden Kapitän David Bell - besetzt: 2,03-Meter-Mann D.J. Covington war zuletzt beim griechischen Erstligisten Nea Kifsia Dimoulas Athen aktiv und soll die Centerposition fünf besetzen. Mit einem flinken US-Guard steht man zudem vor einer Einigung. „Davon verspreche ich mir auch ein bisschen Rückenwind“, sagt der neue Phoenix-Geschäftsführer Christian Stockmann mit Blick auf aktuell laufende Sponsorengespräche.

Eindrucksvolle Statistiken aus der letzten Saison kann Darius Jamar „D. J.“ Covington nicht nachweisen, dafür kennen die Hagener ihn aus eigener Anschauung. Mit dem belgischen Erstligisten Basic-Fit Brüssel traf der 23-jährige US-Amerikaner vor Jahresfrist gleich in zwei Testspielen auf Phoenix, überzeugte mit Rebound- und Blockstärke sowie elf Punkten vor allem beim Hagener 99:90-Sieg in Lüdenscheid. „Covington hat gegen uns sehr gut gespielt“, erinnert sich Trainer Ingo Freyer an den 107 Kilogramm schweren Athleten aus Virginia Beach: „Er gibt uns Masse unter den Körben, ist aber dennoch sehr beweglich, was für unser Spiel wichtig ist.“

Der Center hatte eine schwierige Saison

Covington versucht bei Phoenix einen Neubeginn, denn in der letzten Saison konnte er sich weder in Brüssel noch später bei einem vier Spiele dauernden Kurz-Intermezzo bei den Alaska Aces auf den Philippinen oder seit Februar in Athen durchsetzen. „Er hat eine schwere Saison gehabt“, weiß Freyer, der hofft, dass sein neuer Center im zweiten Profi-Jahr an seine College-Zeiten anschließen kann.

Beim Virginia Military Institute (NCAA 1) legte er in seiner letzten Spielzeit 2013/14 respektable 19,3 Punkte, 9,2 Rebounds und 3,2 Blocks pro Spiel im Schnitt auf. Und wurde in zwei Jahren in Folge zum besten Defensivspieler der Big South Conference gekürt. „Solche College-Stats muss man erstmal schaffen“, sagt Freyer, der angesichts der finanziell schwierigen Lage bei Phoenix einmal mehr auf Schnäppchen-Suche gehen muss: „Dass wir keinen holen können, der letztes Jahr eine Bomben-Saison gespielt hat, ist ja klar. Wir gucken auch zum College und auf andere Kontinente.“

Sechs Ausländer sind Ziel

Auch Stockmann verweist darauf, dass in der Bundesliga bereits etablierte Spieler - mit Ausnahme von Adam Hess - als Zugänge ausscheiden. Bei Covington sei das Risiko aber überschaubar, da man ihn aus eigener Anschauung kenne. Und die zweite Verpflichtung eines kleinen schnellen Aufbauspielers, so der Phoenix-Geschäftsführer, soll nun zeitnah folgen. Ungeachtet aller Sparnotwendigkeiten strebt er an, im Gegensatz zur Vorsaison mit sechs Ausländern in die Saison zu gehen. „Mein Ziel ist, dass wir schon zum Saisonbeginn gut aufgestellt sind und nicht später noch nachbessern müssen“, sagt Stockmann, zumal direkt in den ersten Spielen - neben dem Heimspiel-Auftakt gegen Bayern München - etliche Duelle gegen die vermeintliche Konkurrenz im Tabellenkeller anstehen.

Deshalb verzichte man diesmal auch nicht auf das einwöchige Trainingslager in der Sportschule Kaiserau (22. - 28. August). Eine Woche zuvor beim Trainingsstart in Hagen am 15. August hofft Coach Freyer, das Team komplett zu haben: „Vier Positionen sind noch offen.“