Dallas. . Nach einer neuerlichen Nacht zum Vergessen wollte Dirk Nowitzki nur eines: Ruhe. Man müsse nicht in Tränen ausbrechen, stellte der Basketball-Superstar nach der 94:100-Niederlage seiner Dallas Mavericks bei Utah Jazz in der nordamerikanischen Profiliga NBA nüchtern fest.

Vielleicht war es aber auch die wieder lauter werdende Diskussion um seine Person, die der 34-Jährige in einer in vielerlei Hinsicht prekären Phase zu beruhigen versuchte.

Zum einen läuft es mit den Mavs auch nach seiner Rückkehr überhaupt nicht rund. Nowitzki, der wegen einer Knieverletzung die ersten 27 Saisonspiele gefehlt hatte, kommt in der besten Liga der Welt zwar immer besser in Schwung. Seine 20 Zähler, fünf Rebounds und fünf Assists konnten die zwölfte Niederlage in den vergangenen 14 Partien aber auch nicht verhindern.

„Es sieht so aus, als würde immer wieder das Gleiche passieren: Wir machen mentale Fehler“, sagte Nowitzki nach der 22. Niederlage des Champions von 2011. Vielleicht ist es auch der immense Druck, der seiner Mannschaft die Erfolge vergangener Tage derzeit noch verwehrt. Als Viertletzter im Westen muss Dallas mehr denn je um die Teilnahme an den Play-offs bangen. Zum ersten Mal seit 13 Jahren könnten die Texaner somit wieder die Meisterschaftsrunde verpassen. Und Nowitzki? Der will einmal mehr besänftigen.

„Wir haben auch finanziell noch Luft nach oben und können die Dinge schnell ändern. Wir müssen einfach diese Saison fertig spielen und dann schauen, was passiert“, sagte Nowitzki. Dann aber könnte zumindest die Traumehe zwischen dem Würzburger und den Mavs schon in Trümmern liegen, denn Nowitzki hatte bereits vor dem Spiel gegen Utah die Gerüchte um einen vorzeitigen Abschied aus Dallas angeheizt.

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„Ich möchte meine Karriere hier beenden. Aber ich will auch wettbewerbsfähig sein“, stellte Nowitzki im Gespräch mit dem amerikanischen TV-Sender ESPN unmissverständlich klar. Bis 2014 besitzt er noch Vertrag, ernste Abwanderungsgedanken hat Nowitzki laut eigenen Aussagen aber (noch) nicht. Und auch sein Trainer will ihn unbedingt halten. „Er hat extrem hohe Standards. Das ist der Grund, warum er einer der besten zwölf Profis ist, die jemals das Spiel gespielt haben“, lobte Rick Carlisle seinen Superstar.

Die vorerst letzte Nachricht eines turbulenten Tages dürfte Deutschlands besten Korbjäger angesichts der brenzligen Situation in Dallas dann doch irgendwie beruhigt haben. „Wir werden unser Konzept nicht daran ausrichten, wer vielleicht dabei sein wird“, sagte Bundestrainer Frank Menz, der die Vorbereitung auf die EM 2013 ohne Nowitzki plant.

Dieser hatte ohnehin schon erklärt, dass er für die Endrunde wohl keine Freigabe von seinem Klub erhalten werde. „Ich habe natürlich nicht gedacht, dass ich 25 bis 30 Spiele der Saison verpasse. Von daher wird mir Mark Cuban (Besitzer der Mavericks, d. Red.) natürlich nicht erlauben, nächsten Sommer da irgendwie rumzuhüpfen“, sagte Nowitzki. Mit einer weiteren Diskussion um seine Person muss er sich somit vorerst nicht beschäftigen. (sid)