Dallas.. Mark Cuban ist von der Qualität der neuen Dallas Mavericks trotz aller Absagen in der Transferperiode überzeugt. Der Boss von Dirk Nowitzki sprühte bei der Präsentation der Zugänge regelrecht vor Optimismus und sagt: “Wir werden ein sehr, sehr gutes Team haben.“

„Wir waren geschockt“, sagte Mark Cuban, als es um die Bilanz auf dem Transfermarkt ging. Doch der Klubbesitzer sprach dabei nicht etwa von den vielen Spielern, die sich im Sommer gegen die Dallas Mavericks entschieden hatten. „Wir waren geschockt davon, wie erfolgreich wir waren“, erklärte der Boss von Superstar Dirk Nowitzki bei der Präsentation der neuen Spieler und überraschte mal wieder mit seiner ganz eigenen Sicht der Dinge.

Cuban zeigte sich in bester Laune, dabei waren die Verhandlungen im Sommer für den NBA-Klub nicht einmal ansatzweise so gelaufen wie erhofft. „Wir haben ein paar Schläge kassiert“, so viel gab der US-Milliardär in Anbetracht der vielen missglückten Deals dann doch zu. Enttäuscht oder unzufrieden ist Cuban aber nicht - ganz im Gegenteil. „Wir haben einige Chancen genutzt“, sagte der 54-Jährige: „Wir werden ein sehr, sehr gutes Team haben.“

„Wir hatten einen Plan“

Fünf Neue stellten die Mavericks der Presse und den Dauerkartenbesitzern vor, ein echter „Kracher“ ist wie im Vorjahr nicht dabei. Auf dem Podium nehmen Nowitzkis Nationalmannschaftskollege Chris Kaman, Elton Brand, O.J. Mayo, Darren Collison sowie Dahntay Jones Platz und stellten sich harmlosen Fragen. Dagegen wurde Cuban härter angepackt, der Chef musste sich immer wieder für die von vielen kritisch gesehene Personalpolitik rechtfertigen.

„Wir hatten einen Plan“, betonte der Exzentriker. Danach sah es allerdings nicht wirklich aus, als der Verein aus der nordamerikanischen Profiliga nach Verstärkungen suchte. Ein Spieler nach dem anderen musste vom Wunschzettel gestrichen werden. Erst entschied sich Deron Williams von den Brooklyn Nets gegen einen Wechsel. Auch Steve Nash, ehemaliger Spielmacher der Mavs und Freund von Nowitzki, wollte nicht zurück und ging lieber zu den Los Angeles Lakers. Das nächste Nein handelte man sich vom Argentinier Luis Scola ein.

Cuban hat die Tiefschläge mehr oder weniger gut verdrängt. Ein Transfer von Williams, Olympiasieger von London, sei ohnehin nicht seine Idee gewesen: „Das geschah auf Anraten unserer Basketball-Leute. Nichts gegen Deron. Aber manchmal sind aus der Sicht eines Teams die Deals, die nicht klappen, die besten.“

Schon im vergangenen Jahr hatten sich die Mavericks bei den Fans unbeliebt gemacht, weil es nicht gelungen war, das Meisterteam zusammenzuhalten. Die Texaner wollten ihr Geld sparen, um vor der anstehenden Saison groß auf dem Transfermarkt zuzuschlagen, doch auch das gelang nicht. Der Champion von 2011 dürfte deshalb wieder keine Chance auf den Titel haben.

Umbruch bei den Dallas Mavericks unvermeidbar

Der Umbruch ist laut Cuban unvermeidbar gewesen. „Wir wussten, dass wir das Team jünger machen müssen“, sagte der Boss: „Das tut weh, musste aber einfach sein.“ Ein Schlüsselspieler wie Jason Terry (34) durfte nicht bleiben, obwohl er wollte. Jason Kidd (39) sollte bleiben, wollte aber nicht. „Ich weiß, dass sich viele gefragt haben: Was zum Teufel machen die da?“, sagt Cuban. Ein schlüssiges Konzept sieht tatsächlich anders aus.

Natürlich mussten die Mavericks ihr Team verjüngen. Doch das Problem hätte besser gelöst werden können. Nowitzki wollte, dass der Klub einen echten Scorer verpflichtet. Einen Spieler, der ihn entlastet. Dafür hätte der Würzburger sogar etwas vom Scheinwerferlicht abgegeben. Doch der 34-Jährige steht weiter mehr oder weniger alleine da.

Am ehesten könnte O.J. Mayo die Aufgabe des zweiten Punktelieferanten erfüllen. Trainer Rick Carlisle ist begeistert vom Neuen, Cuban sieht sogar schon „Starpotenzial“. Der Milliardär ist ein erfolgreicher Geschäftsmann und weiß eben, wie er Entscheidungen verkaufen muss. Selbst wenn es Notlösungen sind. Cuban lächelt alle Schwierigkeiten weg. (sid)