Bamberg. Die Brose Baskets Bamberg sind in Deutschland das dominierende Team der vergangenen Jahre: Zum dritten Mal in Folge wurde das Double aus Meisterschaft und Pokal gewonnen - und das mit einem glatten 3:0-Sieg in der Finalserie.

Das „Triple Double“ ist perfekt: Die Brose Baskets Bamberg haben zum fünften Mal die deutsche Meisterschaft gewonnen und durch den Triumph Basketball-Geschichte geschrieben. Der Titelverteidiger schaffte es als erster Bundesligist, dreimal nacheinander Meisterschaft und Pokal für sich zu entscheiden. Die Mannschaft von Trainer Chris Fleming machte den Erfolg durch ein schwer erkämpftes 97:95 (43:51) im dritten Finalspiel gegen ratiopharm Ulm perfekt, Bamberg entschied die Best-of-five-Serie glatt mit 3:0 für sich.

„Die Ulmer hatten nichts zu verlieren, es war ein schwieriges Spiel“, sagte der Bamberger Anton Gavel nach dem neuerlichen Coup und lobte den Kontrahenten: „Ulm war ein guter, ein tapferer Gegner.“

Topscorer der Bamberger beim entscheidenden dritten Sieg war Brian Roberts mit 16 Punkten. Als wertvollster Spieler (MVP) der Finalserie wurde sein amerikanischer Landsmann und Teamkollege P.J. Tucker ausgezeichnet. Beim Vorrundenzweiten aus Ulm, der in dieser Saison alle sechs Duelle gegen die Franken verloren hat, konnte der überragende Isaiah Swann (36 Punkte) als bester Werfer nicht verhindern, dass der Traum vom ersten Meistertitel platzte. Allerdings hätten die Ulmer vor Saisonbeginn selber nicht geglaubt, dass ihr Weg bis ins Finale führen würde.

Ulm lag lange vorne

Im Kampf gegen das Aus ließ sich der Außenseiter von der gefürchteten Atmosphäre in der mit 6800 Zuschauern ausverkauften „Frankenhölle“ nicht beeindrucken. Die Gäste traten selbstbewusst auf und hielten das Spiel vor allem wegen ihrer hohen Trefferquote offen. Mit einer starken Schlussphase konnte sich Ulm vor dem Gang in die Kabine sogar etwas absetzen, durch einen erfolgreichen Dreier von Keaton Nankivil in letzter Sekunde führten die „Spatzen“ mit 51:43.

„Wir werden nochmal alles rausfeuern, was wir in den Tanks haben“, kündigte Ulms Aufbauspieler Per Günther vor dem Seitenwechsel an, doch der Favorit aus „Freak City“ startete besser ins dritte Viertel und kam durch einen 9:0-Lauf wieder bis auf einen Punkt heran (59:60). Aber Bamberg, das in den Play-offs lediglich das Auftaktspiel im Viertelfinale gegen die Telekom Baskets Bonn verloren hatte, konnte sich keine Führung erarbeiten.

Entscheidung sechs Sekunden vor Schluss

Erst 5:45 Minuten vor dem Spielende lag Bamberg nach langer Zeit wieder vorn, als Julius Jenkins per Dreier das 84:81 herstellte und damit die heiße Phase einläutete. Das Spiel blieb bis zum Ende spannend, sechs Sekunden vor der Schlussirene sorgte Anton Gavel mit einem verwandelten Freiwurf zum entscheidenden 97:95 und löste grenzenlosen Jubel aus.

Bamberg, das sich im Pokalfinale Ende März gegen Top-Four-Gastgeber Bonn durchgesetzt hatte, hat damit seit 2010 alles gewonnen, was es im deutschen Basketball zu gewinnen gibt. Dreimal holten die Franken die Meisterschaft, dreimal den Pokalsieg und zweimal den Champions Cup. Das letzte Play-off-Duell hat der Serienmeister im Jahr 2009 verloren. Damals setzte es im Halbfinale ein 0:3 gegen den späteren Titelgewinner EWE Baskets Oldenburg. (sid)