Bamberg. Bamberg gewinnt das erste Meisterschafts-Finale souverän mit 98:72. Nun fehlen den Brose Baskets noch zwei Siege bis zu einem besodneren Rekord: dem dritten Double in Serie.






Die rotgekleideten Fans in der "Frankenhölle" jubelten, als hätten ihre
Brose Baskets Bamberg schon das historische dritte Double in Serie gewonnen.
Dabei war es "nur" der erste Sieg in der Finalserie um die deutsche
Basketball-Meisterschaft, den der Titelverteidiger beim 98:72 (49:28) gegen das
völlig überforderte Team von ratiopharm Ulm gefeiert hatte. Nach dieser
Demonstration der Stärke kann aber bei der Mission, als erster Verein jeweils
drei Meistertitel und Pokalsiege in Serie zu gewinnen, eigentlich kaum mehr was
schiefgehen.

"Das war natürlich der optimale Start ", sagte Center Tibor
Pleiß nach der Galavorstellung vor 6.800 Fans in der natürlich ausverkauften
Arena. Am Ende des Spiels hielten zwei Bamberger Anhänger ein Plakat nach oben:
"Höhenflug der Ulmer Spatzen findet abruptes Ende - Bruchlandung in der
Frankenhölle". Bamberg fehlen nun nur zwei Siege: Das nächste Finalspiel findet
am Mittwoch in Ulm statt, am nächsten Sonntag könnte dann theoretisch wieder
einmal ein Titel in "Freak City" gefeiert werden.

Es wäre völlig
verdient, denn im Duell der beiden besten Hauptrundenteams bewiesen die Franken
wieder einmal, dass sie derzeit in Deutschland einfach in einer eigenen Liga
spielen. Nach nur einer Minute und zwei erfolgreichen Dreipunktwürfen stand es
schon 6:0. Den Punktereigen hatte nicht zufällig der überragende Amerikaner
Brian Roberts eröffnet, der schon in der ersten Hälfte 15 Punkten erzielt
hatte.

Ulm ohne Chance gegen "Übermannschaft"

Zur Halbzeit
war die Entscheidung beim Zwischenstand von 49:28 für das Team von Trainer Chris
Fleming längst gefallen. "Wir spielen gegen die Übermannschaft der letzten
Jahre", hatte der Ulmer Trainer Thorsten Leibenath vor dem Spiel gesagt. Seine
Spieler agierten in der aufgeheizten Atmosphäre viel zu brav und wurden von der
aggressiven Bamberger Defensive immer wieder gestoppt. Vielleicht war es auch
die Aufregung bei der zweiten Finalteilnahme der Vereinsgeschichte. 1998 hatte
es gegen Alba Berlin ein deutliches 0:3 gesetzt - diesmal droht bei einer
Leistung wie im ersten Finale das gleiche Schicksal.

Denn auch in der
zweiten Hälfte ließen die Bamberger im ohrenbetäubenden Trommelwirbel ihrer
heißblütigen Anhänger nichts anbrennen. Zwar kam der Ulmer Center-Koloss John
Bryant, immerhin MVP der Hinrunde, etwas besser ins Spiel. Aber immer, wenn der
komfortable Vorsprung unter die 20-Punkte-Grenze zu rutschen drohte, drehten
speziell Anthony Tucker und Predrag Suput auf. Bester Punktesammler bei den
Gastgebern war Tucker mit 18 Punkten, für Ulm schaffte Center John Bryant 13
Zähler.

Schon nach dem dritten Viertel wurde der Song "Stand Up for the
Champions gespielt" - Bamberg hatte wieder einmal bewiesen, dass sie in
Deutschland die Nummer 1 sind. (dapd)