München (SID) - Dirk Bauermann stellt sich vor seiner ersten Saison mit Aufsteiger Bayern München in der Basketball-Bundesliga auf heftigen Gegenwind ein. "In den Hallen wird es emotional zugehen, wir zählen gleich zu den Gejagten. Denn wir sind kein normaler Gegner", sagte der Trainer im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung.
Bauermann ist darauf vorbereitet, dass es schon allein wegen der großen finanziellen Möglichkeiten des Klubs in fremden Hallen zu Anfeindungen kommen wird. "Dass uns nicht alle auf Händen tragen, ist klar. Vom Prinzip her wird es wie im Fußball mit dem FC Bayern sein, aber nicht unter der Gürtellinie", sagte der ehemalige Bundestrainer. Schon im Auftaktspiel bei den Telekom Baskets am Montag (14.00 Uhr/Sport1) erwartet Bauermann viel Widerstand: "Bonn wird gleich eine heiße Kiste."
Die Bayern haben vor dem Abenteuer Bundesliga ordentlich in die Mannschaft investiert, entsprechend hoch sind die Ansprüche. "Wir erwarten sicherlich von uns allen, dass wir in den ersten drei Jahren meines Vertrages mal eine Meisterschaft hierhin holen", sagte Bauermann. In der ersten Saison sieht der 53-Jährige aber eher den Titelverteidiger vorn: "Bamberg ist dieses Jahr klarer Favorit, weil man eine Meistermannschaft zusammengehalten hat und noch gut investieren konnte."
Insgesamt rechnet Bauermann mit einer spannenden Spielzeit, einen Durchmarsch der Top-Teams erwartet der gebürtige Oberhausener nicht. "Wir haben sicher eine Gruppe von sechs, sieben Teams, die ganz besonders stark sind", so Bauermann: "Aber die anderen sind nach wie vor sehr gefährlich. Bamberg kann immer in Hagen verlieren oder Alba in Gießen."
Bei der Suche nach seinem Nachfolger für den Posten des Bundestrainers will Bauermann den Deutschen Basketball Bund (DBB) unterstützen. "Hendrik Rödl und Michael Koch halte ich für zwei geeignete Namen, wie auch Hansi Gnad und Stephan Baeck, zwei meiner bisherigen Assistenten", sagte Bauermann. Auch U20-Nationaltrainer Frank Menz nannte er als möglichen Kandidaten. Als Alternative könnte sich Bauermann auch eine andere Option vorstellen: "Ein ausländischer Kollege, der das für die sechs Wochen im Sommer machen würde."