Vilnius. Nach dem 68:77 gegen Spanien müssen die deutschen Basketballer bei der EM gegen die Türkei und Litauen gewinnen, um noch eine Chance auf den Einzug ins Viertelfinale zu haben.

Es war zu spät. Auch Dirk Nowitzki glaubte nicht mehr an ein positives Ende, als er in der letzten Auszeit mit einem Handtuch über den Schultern zurückgelehnt und mit ausgebreiteten Armen auf seinem Stuhl saß. Die Anspannung war gewichen. Es waren ja nur noch 34 Sekunden zu spielen im Zwischenrundenduell der Basketball-Europameisterschaft gegen Spanien. Ein Erfolg lag schon außer Reichweite. Die deutsche Auswahl durfte in Vilnius zwar lange auf einen Coup gegen den Titelverteidiger hoffen, musste sich letztlich aber trotz einer guten Leistung mit 68:77 (33:36) geschlagen geben. „Wir haben ein ordentliches Spiel gezeigt. Schade, dass wir uns dafür nicht belohnen konnten“, bedauerte Bundestrainer Dirk Bauermann.

Sein Team muss die nächsten beiden Partien gegen die Türkei am Freitag (17 Uhr) und gegen Litauen am Sonntag (20 Uhr/jeweils live bei Sport 1) gewinnen, um noch eine Chance auf den Einzug ins Viertelfinale zu haben und den Traum von der Teilnahme an den Olympischen Spielen 2012 in London aufrechtzuerhalten. Dazu ist bei der EM in Litauen mindestens Platz sechs nötig. „Jetzt geht es um alles oder nichts“, betonte Nowitzki, der auch diesmal mit 19 Punkten bester Werfer seiner Mannschaft war.

Deutschland war auf Tuchfühlung

Viel länger, als es viele für möglich gehalten hatten, schaffte es Deutschland, den Favoriten in Verlegenheit zu bringen. Spanien zog nie weiter als auf neun Punkte davon, und gut drei Minuten vor Schluss war Deutschland noch auf Tuchfühlung (63:66). „Am Ende haben ein paar Ballverluste den Ausschlag gegeben. Wir waren in der entscheidenden Phase einfach nicht clever genug“, befand Nowitzki enttäuscht.

Die Selbstsicherheit der Spanier bekam einige Kratzer, denn wann immer sie sich etwas deutlicher abzusetzen schienen, kam Deutschland wieder heran – und ging zu Beginn der entscheidenden Phase sogar 57:56 in Führung. „Das Tempo war perfekt, und wir waren im letzten Viertel genau da, wo wir hinwollten“, erklärte Nowitzki. „Leider haben die Spanier dann ein paar wichtige Würfe getroffen.“