Dallas. . Dirk Nowitzki und seine Kollegen sind vier Tage nach dem Gewinn der Meisterschaft in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA euphorisch in Dallas empfangen worden.

Ein Partybiest wird Dirk Nowitzki offenbar nicht mehr. Vier Tage nach dem größten Erfolg seiner Basketball-Karriere hat der deutsche Superstar den feierlichen Empfang in Dallas eher als staunender Genießer über sich ergehen lassen. Im weißen "Feiert den Gewinner"-Shirt mit zur Schulter hochgekrempelten Ärmeln saugte der 32-Jährige offenbar alle Eindrücke in sich auf. Wie ein Adler ausgebreitete Arme waren fast schon die ausgelassenste Geste des zum wertvollsten Spieler der Finalserie gekrönten Würzburgers.

Es werden unzählige Bilder sein, die sich im Gehirn des deutschen Nationalspieler einbrennen werden, denn die Bewohner von Dallas gaben alles für eine unvergessliche Parade. Mehr als 100.000 Menschen säumten um 10 Uhr Ortszeit an einem gewöhnlichen Arbeitstag die Straßen der texanischen Millionen-Metropole, um die Helden der Dallas Mavericks um den deutschen Superstar nach dem Erfolg gegen Miami Heat zu huldigen.

Pferdkutschen, Dudelsackspieler, Sambatänzerinnen und an deutschen Karnavel erinnernde Wagen sorgten für ein passendes Ambiente. Die rund zwei Millionen Dollar teure Parade hatte aber nicht die Stadt bezahlt, sondern Mavericks-Besitzer Mark Cuban, den NBA-Pokal ließ er dafür während der Parade praktisch keine Sekunde aus den Augen.

Nowitzki hatte schon den Titelgewinn am Sonntag als stiller Genießer gefeiert und sich zunächst einmal in die Kabine verzogen. "Ich glaube, er ist selbst regelrecht erschrocken, dass das große Ziel nun erreicht ist und hat erst einmal seine Ruhe gebraucht", sagte Nowitzkis Jugendtrainer Pit Stahl.

Derweil will Play-off-Finalist Alba Berlin den frisch gebackenen NBA-Champion an die Spree locken, sollte die nordamerikanische Profiliga ihren Spielbetrieb im Herbst nicht aufnehmen. "Wir werden uns um nur einen Spieler bemühen, und das ist Dirk Nowitzki", sagte Alba-Aufsichtsrat Axel Schweitzer und betonte damit gleichzeitig, dass im Falle einer Aussperrung der Spieler kein anderer NBA-Profi für den achtmaligen deutschen Meister in Frage kommt.

"Wir können dadurch sehr, sehr viel gewinnen und werden es deswegen im Falle des Lockouts auch versuchen", sagte Schweitzer. Neben den Berlinern hatte zuletzt auch Bundesliga-Aufsteiger Bayern München Interesse an dem Star der Dallas Mavericks bekundet. (sid)