Oklahoma City (SID) - Nach einer erneuten Glanzvorstellung von Dirk Nowitzki trennt die Dallas Mavericks in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA nur noch ein Sieg vom Finale. Die Mavericks gewannen im Halbfinale Spiel vier bei den Oklahoma City Thunder mit 112:105 nach Verlängerung und können bei einer 3:1-Führung am Mittwoch in eigener Halle ihren Platz in der Endspielserie gegen die Chicago Bulls oder die Miami Heat buchen.

Angeführt von Nowitzki, der insgesamt 40 Punkte erzielte, retteten sich die Mavericks trotz eines 15-Punkte-Rückstands viereinhalb Minuten vor der Schlusssirene noch in die Verlängerung. Gegen einen demoralisierten Gegner drehte Dallas dann ein zwischenzeitlich schon verloren geglaubtes Spiel noch um. "Wir haben nie den Glauben an uns verloren", sagte Nowitzki, der 14 von 15 Freiwürfen verwandelte und zum zweiten Mal in den diesjährigen Play-offs die 40-Punkte-Marke knackte.

Oklahomas NBA-Topscorer Kevin Durant erzielte 29 Punkte und 15 Rebounds, geriet aber durch zwei misslungene Würfe von der Drei-Punkte-Linie in der Verlängerung früh aus dem Rhythmus.

In der zweiten Halbfinalserie zwischen den Chicago Bulls und den Miami Heat führt Miami vor dem vierten Spiel am Dienstag mit 2:1. Chicagos Center Joakim Noah wurde noch vor der Partie von der NBA mit einer Geldstrafe von 50.000 Dollar (ca. 35.500 Euro) belegt. Der Sohn des ehemaligen französischen Tennisprofis Yannick Noah hatte während der dritten Spiels am Sonntag in Miami einen Zuschauer von der Bank aus mit dem Wort "faggott" (Schwuchtel) beschimpft.

Bereits unmittelbar nach der Partie hatte sich Noah öffentlich entschuldigt: "Es tut mir sehr leid, ich habe Sachen gesagt, die ich nicht sagen sollte. Ich war wütend und frustriert, aber ich wollte nicht respektlos sein. Ich entschuldige mich in aller Form." Unterstützung bekam er von seinem Teamkollegen Luol Deng, der auch dem betroffenen Zuschauer respektloses Verhalten vorwarf: "Er hat uns wieder und wieder beleidigt. Noah hat dann irgendwann die Fassung verloren."

Kobe Bryant, Superstar der im Viertelfinale an den Dallas Mavericks gescheiterten Los Angeles Lakers, musste nach einem ähnlichen Ausraster im letzten Monat 100.000 Dollar Strafe an die Liga zahlen. Der Lakers-Guard hatte den Schiedsrichter im Spiel gegen die San Antonio Spurs gut hörbar mit schwulenfeindlichen Ausdrücken bombardiert und sich ebenfalls hinterher entschuldigt.