Mit einem überragenden Dirk Nowitzki haben die Dallas Mavericks ihren Siegeszug in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA fortgesetzt und das Dutzend vollgemacht. Durch ein 103:97 gegen die Utah Jazz feierten die Texaner ihren zwölften Sieg in Serie - und der deutsche Superstar lieferte erneut eine Gala-Vorstellung ab. Mit 31 Punkten und 15 Rebounds war der Würzburger erneut die zentrale Figur der Mavs, glänzte am Samstagabend im American Airlines Center aber erneut als selbstloser Teamplayer.

In der hektischen Schlussphase beim Stand von 99:97 suchte Nowitzki nicht selbst die Entscheidung, sondern den besser postierten Mitspieler. Da er gleich zwei Gegenspieler vor sich hatte, passte Nowitzki den Ball zu Jason Terry - und der verwandelte 7,6 Sekunden vor der Schlusssirene nach einem bis dahin aus seiner Sicht verkorksten Abend einen Drei-Punkte-Wurf zur Entscheidung zugunsten der Mavericks.

"Jet wurde einfach zum richtigen Moment heiß. Er hatte kein gutes Spiel, aber er ist in brenzligen Situation einfach einer der Besten. Wenn er frei ist, bekommt er im Schlussviertel den Ball von mir", begründete Nowitzki danach die Entscheidung, Terry die Verantwortung zu überlassen. Dallas-Coach Rick Carlisle war dankbar: "Er hat die Defensive großartig auf sich gezogen. Der Passgeber macht am Ende den Schützen."

Nowitzki gelingt 350. Double-Double in der NBA

Terrys wichtige Punkte kurz vor dem Ende wurden aber trotzdem von Leistungsträger Nowitzki überstrahlt. Der 32-Jährige verbuchte sogar ein statistisches Jubiläum: Sein achtes "Double-Double" (zwei zweistellige Werte bei Punkten, Rebounds oder Assists) der laufenden Saison war das 350. seiner NBA-Karriere.

Damit der beeindruckenden Werte nicht genug: Momentan scheint "Dirkules" auf dem Feld einfach alles zu gelingen. Erst zum zehnten Mal in seiner Karriere traf Nowitzki in einem Spiel bei mehr als zehn Wurfversuchen mehr als 80 Prozent seiner Würfe aus dem Feld. Bei seinem 943. NBA-Einsatz versenkte er zehn von zwölf Versuchen. Dazu trafen drei seiner vier Versuche von jenseits der Drei-Punkte-Linie das Ziel.

Nach dem knappen 19. Saisonsieg, mit dem Dallas (4 Niederlagen) im Westen den zweiten Rang hinter den San Antonio Spurs (19:3) festigte, war die Erleichterung bei Nowitzki groß: "Es war definitiv ein komisches Spiel." Dabei hatte es im ersten Viertel noch nach einem Spaziergang für die Mavericks ausgesehen, als Dallas Utah bei einer 29:4-Führung förmlich an die Wand spielte.

Utahs Aufholjagd bringt keinen Ertrag

Nach einer mächtigen Aufholjagd konnten die Jazz 4:30 Minuten vor dem Ende noch einmal auf 89:89 ausgleichen, doch Nowitzki und Terry stemmten sich im Schlussviertel mit ihren gemeinsam erzielten 21 Punkten in der Schlussphase gegen die Niederlage.

Nowitzkis Nationalmannschaftskollege Chris Kaman dagegen erlitt unterdessen einen weiteren Rückschlag. Der gerade von einer Knöchelverletzung genesene Center der Los Angeles Clippers muss nach einer Prellung am linken Sprunggelenk erneut drei Wochen pausieren. Ohne Kaman kassierten die Clippers eine 83:84-Heimniederlage gegen die Memphis Grizzlies und sind mit fünf Siegen und 19 Niederlagen weiter das schlechteste Team der Liga.